Stuttgart. Der Autobauer Daimler baut in seinem Düsseldorfer Sprinter-Werk in den kommenden Jahren 650 Stellen ab und investiert zugleich 300 Millionen Euro in den Standort. Das Geld soll für die Nachfolgegeneration des Transporters in die Modernisierung des Standorts fließen, in den Rohbau, die Lackiererei und die Montagelinien des Werks. Düsseldorf soll das Zentrum für die weltweite Produktion der Großtransporter werden und die Führungsrolle für die globalen Produktionsstandorte für große Transporter übernehmen. Gleichzeitig will der Autobauer die Zahl der Mitarbeiter über freiwillige Vereinbarungen bis Ende 2020 um rund 650 verringern. Betriebsbedingte Kündigungen schließt die Vereinbarung bis dahin aus.
Derzeit sind an dem Standort 6500 Menschen beschäftigt. Daimler hatte kürzlich den Bau eines neues Sprinter-Werks in Nordamerika angekündigt. Tausende Beschäftigte hatten damals gegen eine befürchtete Stellenverlagerung ins Ausland protestiert. "Mercedes-Benz Vans verfolgt mit dem Erfolgsmodell Sprinter einen weltweiten Wachstumskurs. Aus wirtschaftlichen Gründen müssen wir mit der nächsten Generation unseres Bestsellers in den Wachstumsregionen mit lokalen Fertigungsstandorten präsent sein", sagt Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans. "Gleichzeitig investieren wir kräftig in neue Produkte und unsere deutschen Standorte."
Der Standort Düsseldorf bekommt eine zentrale Aufgabe in der Entwicklungs- und Anlaufphase der Nachfolgegeneration des Sprinters. Dazu werden bestimmte Querschnittsfunktionen aus Produktion, Engineering, Qualität und Logistik. Alle Prototypenfahrzeuge für die nächste Modellgeneration werden dort gefertigt. Die Düsseldorfer Belegschaft soll in die Planungen für das neue Modell einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Arbeitsplätze ergonomischer gestaltet werden.
Die jetzt getroffene Vereinbarung zwischen Unternehmen und Betriebsrat soll auch die künftige Anpassung der Produktionskapazität regeln. Im Zuge der nächsten Sprinter-Generation wird ein zusätzliches Produktionswerk im NAFTA-Raum aufgebaut. Der Sprinter wurde 1995 eingeführt. Bislang wurden mehr als 2,5 Millionen Modelle des großen Transporters an Kunden ausgeliefert. Derzeit werden in Düsseldorf jährlich rund 150.000 Transporter gefertigt. Am Standort Ludwigsfelde wird der Sprinter seit 2006 produziert. Rund 2000 Mitarbeiter bauen dort jährlich rund 50.000 Einheiten des offenen Baumusters. Ferner rollen die Transporter auch in González Catan (Argentinien), Fuzhou (China) und Nizhny Novgorod (Russland) vom Band.