Stuttgart/München. Der Autobauer Daimler und das Gase- und Engineering-Unternehmen Linde wollen noch in diesem Jahr beginnen, gemeinsam mit den Mineralölunternehmen TOTAL, OMV, Avia und Hoyer die Anzahl an Wasserstofftankstellen in Deutschland deutlich zu erhöhen. Das kündigten Daimler und Linde am Mittwoch (8.10.) in einer gemeinsamen Pressemitteilung an.
Die beiden Unternehmen investieren danach jeweils rund zehn Millionen Euro in jeweils zehn Tankstellen. Als erste Tankstelle für Brennstoffzellenfahrzeuge wurde bereits Ende September eine TOTAL-Multi-Energie-Tankstelle in Berlin-Charlottenburg eröffnet. Bis Ende 2015 sind weitere siebere Stationen mit Total, drei mit OMV, zwei mit AVIA und eine mit Hoyer geplant.
"Von 2017 an planen wir, wettbewerbsfähige Brennstoffzellenfahrzeuge in den Markt zu bringen", kündigt Herbert Kohler, Leiter Konzernforschung und Vorentwicklung bei Daimler, an. Dabei soll es sich um Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle "in großen Stückzahlen" handeln. Für den Aufbau eines flächendeckenden Infrastrukturnetzes sei es daher "höchste Zeit. Unsere Initiative bedeutet einen enormen Schritt hin zu einem flächendeckenden H2-Netz in Deutschland", so Kohler. Daimler hatte Anfang 2013 mit Ford und Nissan eine Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung eines entsprechenden Antriebskonzepts geschlossen.
Die Verhandlungen über die Konkretisierung und den Bau der noch ausstehenden sieben Stationen für Wasserstofftankstellen mit weiteren Standortpartnern seien bereits weit fortgeschritten. Im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) wird das Projekt von der NOW (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) unterstützt.
Bei den heute existierenden CEP-Tankstellen deckt Linde 50 Prozent des Wasserstoffbedarfs aus grünen Quellen ab. Die Versorgung der 20 Stationen soll ausschließlich mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff erzeugen, heißt es aus dem Unternehmen.