Stuttgart. Daimler-Chef Dieter Zetsche will die Effizienzprogramme seines Konzerns weiter ausbauen. Derzeit läuft bei der Mercedes-Pkw-Sparte das Programm "Fit for Leadership", das bis Ende dieses Jahres rund zwei Milliarden Euro einsparen soll. Zetsche hatte auf der Hauptversammlung im April bereits angedeutet, Einsparpotenziale verstärkt zu nutzen. Am heutigen Mittwoch (23. Juli) kündigte das Unternehmen an, den Konzernumsatz 2014 deutlich zu steigern. Die Stuttgarter rechnen in Nordamerika und China mit "überdurchschnittlichen Wachstumsraten". Zudem will Daimler das EBIT deutlich erhöhen. Für das zweite Halbjahr erwartet das Unternehmen ein EBIT aus dem laufenden Geschäft über dem Niveau der ersten Jahreshälfte.
Um seine Wachstumsziele zu erreichen, hat Daimler in allen Geschäftsfeldern Effizienzprogramme aufgelegt. "Wir werden bis zum Jahresende die angekündigten Zwischenziele erreichen", so Zetsche. "Die Effizienzprogramme zeigen über alle Geschäftsfelder hinweg Wirkung. Wir werden sie strukturell absichern und konsequent ausbauen." Darüber hinaus arbeite der Konzern an allen Standorten daran, die Flexibilität zu erhöhen.Mit "Fit for Leadership" hatte Daimler 2013 rund 40 Prozent des geplanten Einsparvolumens erreicht, 2014 sollen es 70 bis 80 Prozent werden. Mit dem Programm "Daimler Trucks" wurden nach Angaben des Unternehmens im vergangenen Jahr 30 Prozent des Ziels von 1,6 Milliarden Euro erreicht, bis Ende 2014 sollen auch hier 70 bis 80 Prozent realisiert werden. Die Auswirkungen der Effizienzprogramme in allen Geschäftsfeldern auf das EBIT in Höhe von insgesamt rund 4 Milliarden Euro werde sich im kommenden Jahr komplett niederschlagen.Daimler will Sparprogramme ausbauen
Daimlers Sparprogramm
Der Autobauer Daimler will bis Ende 2014 insgesamt rund 4 Milliarden Euro sparen. Die Hälfte kommt aus dem Programm «Fit for Leadership» in der wichtigen Autosparte. Weitere 1,6 Milliarden Euro soll der Lkw-Bereich einspielen, dazu kommen Ersparnisse in der Bussparte. Konzernchef Dieter Zetsche hat bereits angedeutet, die Maßnahmen langfristig ausbauen zu wollen. Daimler hinkt bei der Rendite derzeit hinter den Rivalen BMW und Audi hinterher. Die Schwaben wollen die Konkurrenz aber bis 2020 überholt haben.
Daimler erzielte im zweiten Quartal 2014 Bestwerte bei Absatz und Umsatz und steigerte das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft deutlich. Weltweit wurden von April bis Juni mit 628.900 Pkw und Nutzfahrzeugen vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum abgesetzt. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um sechs Prozent auf 31,5 Milliarden Euro. Das EBIT kletterte um zwölf Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, das Konzernergebnis erreichte 2,2 Milliarden Euro. Letzteres lag im Vorjahresquartal bei 4,6 Milliarden Euro, allerdings wegen des EADS-Anteilsverkaufs.
"Wir wachsen profitabel, unsere Strategie trägt Früchte“, sagt Zetsche, "wir kommen kontinuierlich auf unserem Weg voran. Mit dem zweiten Quartal sind wir zufrieden, wir arbeiten weiter konsequent an strukturellen Verbesserungen. Getragen von unserer Produktoffensive und der erfolgreichen Fortsetzung unserer Effizienzprogramme blicken wir optimistisch nach vorn." Neue Modelle wie das runderneuerte Flaggschiff S-Klasse, die E-Klasse und die Kompakten bescheren Daimler steigende Verkaufszahlen. Kürzlich präsentierte der Autobauer zwei neue Modelle seines Citycars Smart, die den Absatz ebenfalls weiter ankurbeln sollen."Unsere Geschäftslage ist zur Jahresmitte 2014 weiterhin erfreulich", bekräftigt Finanzvorstand Bodo Uebber. "Mit unseren neuen Produkten und den Resultaten von Mercedes-Benz Cars sowie Daimler Trucks haben wir im zweiten Quartal gezeigt, dass wir das hohe Wachstumstempo halten und die Profitabilität gleichzeitig verbessern." Angesichts des volatilen Umfelds beobachte er die Absatz- und Finanzmärkte weiter sehr genau. "Mit unserer soliden Kapitalausstattung sind wir gegen Schwankungen gut gerüstet." Mercedes-Benz Cars erzielte im zweiten Quartal einen Rekordabsatz und profitierte von der weltweit ausgewogenen Absatzstruktur. Die Verkäufe der Pkw-Sparte stiegen um drei Prozent auf 418.700 Einheiten. Mercedes-Benz Cars behauptete sich im volatilen europäischen Marktumfeld sehr gut und konnte in fast allen Märkten Marktanteile hinzugewinnen. In den USA, dem größten Absatzmarkt, war das Geschäftsfeld mit 81.900 abgesetzten Fahrzeugen erfolgreicher als je zuvor und wuchs im Vorjahresvergleich um sieben Prozent. In China setzte das Unternehmen den starken Wachstumskurs fort und steigerte den Absatz um 13 Prozent auf 68.100 Fahrzeuge.Zum Ende des zweiten Quartals 2014 waren bei Daimler weltweit 280.829 Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 170.649 in Deutschland tätig. Aus heutiger Sicht geht das Unternehmen davon aus, dass die weltweite Beschäftigtenzahl im Jahr 2014 im Vergleich zum Jahresende 2013 stabil bleiben wird.