Detroit. Vom 14. bis 22. Januar öffnet die erste große Automesse des Jahres 2012, die North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit, ihre Pforten. Im vergangenen Jahr wurden knapp 750.000 Besucher und 32 Weltpremieren gezählt. Für 2012 erwartet die Messeleitung sogar 35 Debüts. Die deutschen Autobauer geben dabei mit spektakulären Neuvorstellungen eine besonders gute Figur ab.
Auf dem Stand von Mercedes-Benz steht der neue SL im Rampenlicht. Kein Wunder, denn Amerika ist der Hauptmarkt für den Luxus-Roadster aus Stuttgart. Der neue Zweisitzer mit Stern ist der erste SL, dessen Karosserie komplett aus Aluminium besteht. Bei der Sechszylinder-Version beispielsweise schlägt sich das in einer Gewichtsreduzierung von 140 Kilogramm nieder. Ein weiterer technischer Meilenstein der Stuttgarter Premiummarke ist der "Modulare Hybridbaukasten“. In Detroit stehen zwei E-Klasse-Hybridmodelle mit dieser Technik. Der E400 Hybrid soll nach EPA-Zyklus 27 Meilen pro Gallone schaffen (entspricht einem Verbrauch von 8,9 Liter auf 100 Kilometer) und soll vorwiegend in den USA sowie später in Japan und China angeboten werden. Für Europas Straßen ist dagegen der erste Mercedes-Diesel-Hybrid gedacht. Im E300 BlueTec Hybrid wurde das bekannte OM-651-Triebwerk (204 PS, 500 Newtonmeter Drehmoment) mit einem 27-PS-Elektromotor gekoppelt. Verbrauch: 4,2 Liter. Mercedes spricht vom sparsamsten Oberklasse-Modell der Welt.
Audi zeigt in Detroit seinen jüngst überarbeiteten A4 und setzt dabei große Hoffnungen auf den neuen, besonders sauberen und sparsamen 1,8-Liter-Motor EA 888 der dritten Generation. Der Vierzylinder-Turbo mit doppelter Einspritzung (direkt und Saugrohr) und aufwendigem Thermomanagement (flüssigkeitsgekühlter Abgaskrümmer) leistet 170 PS, erfüllt die Abgasnorm Euro 6 und verbraucht nur 5,6 Liter auf 100 Kilometer.
Porsche stellt im winterlichen Detroit das neue 911 Cabriolet vor (siehe Link unter diesem Artikel). Für Volkswagen war das vergangene Jahr 2011 das bisher erfolgreichste in den USA. Kräftig geholfen hat dabei der Jetta, der dort seit Herbst 2010 auf dem Markt ist. Die kompakte Stufenhecklimousine macht derzeit die Hälfte des US-Gesamtabsatzes von Volkswagen aus. Zur Auto Show in Detroit haben die Wolfsburger zwei Neuheiten mitgebracht – die Studie eines kompakten Elektroautos sowie den Jetta Hybrid. Die Hybrid-Variante des US-Bestsellers soll mit seinem Antriebsverbund aus 1,4-Liter-TSI-Triebwerk und Elektromotor nach dem amerikanischen EPA-Messverfahren 45 Meilen pro Gallone erreichen (entspricht 5,4 Liter auf 100 Kilometer). Damit übertrifft er sogar den besonders sparsamen Jetta TDI (43 Meilen pro Gallone).