Früher in Mathe waren Kurvendiskussionen die Pest, doch bei Mercedes machen sie künftig richtig Spaß. Denn wenn die Schwaben jetzt zu Preisen ab 62.594 den GLC auch wieder als Coupé an den Start bringen, ist schon der Anblick der sanft abfallenden Kurven an der Kehrseite eine Augenweide. Schließlich haben die Designer das aufrechte Heck ihres erfolgreichsten SUVs elegant geplättet und so zum Blickfang gemacht. Und mehr Platz gibt es dank des neuen Formats auch: Im Fond sorgen die zwei Zentimeter mehr Radstand für ein Plus an Bein- und Kniefreiheit und dahinter gibt es immerhin knapp 20 Prozent mehr Kofferraum und damit mindestens 545 Liter Fassungsvermögen – wenn nicht gerade eine Plug-in-Batterie im Souterrain liegt.
Aber es sind nicht nur die Kurven in der Karosserie, die sich freudvoll diskutieren lassen, sondern auch die in der Straße machen jetzt mehr Spaß. Denn auch wenn die technische Grundausstattung mit Optionen wie der Allradlenkung und der Luftfederung identisch ist, haben die Ingenieure das Coupé etwas engagierter und leidenschaftlicher abgestimmt und die Verbindung zwischen Fahrer und Fahrbahn verstärkt, sodass man gerne mal von der Autobahn abbiegt und sich über Land treiben lässt.
Die schöne Seite des Erfolges
Das Mercedes GLC Coupé sieht mit seinem Schrägheck nicht nur eleganter aus als der konventionelle GLC, es bietet auch mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Das hat allerdings seinen Preis.
Spätestens da emanzipiert sich der GLC auch von der C-Klasse, mit der er sich den Baukasten teil: Denn wo sich die C-Klasse beim Basis-Benziner noch mit 1,5 Litern Hubraum bescheiden muss, beginnt der Spaß beim GLC mit einem 2,0-Liter, weil Souveränität eines SUV auch etwas mit Hubraum zu tun hat. Und wo die Flachbauten neuerdings immer nur in vier Töpfen kochen, brennt der GLC auch weiter mit sechs Flammen. Zumindest für die Dieselfahrer gibt es nämlich auch diesmal wieder einen Reihen-Sechszylinder, der mit weit über 300 PS die Motorpalette bis zum Debüt des fest eingeplanten AMG-Modells anführen wird. Los geht es allerdings für die Otto-Fraktion mit einem GLC 200 mit 204 PS oder einem GLC 300 mit 258 PS sowie für die Öltanker mit dem 197 PS starken 220d oder dem zweistufig aufgeladenen 300d mit 265 PS. Dabei sind alle Motoren elektrifiziert – wenn auch nur mit einem 48 Volt-System und einem Startergenerator, der immerhin 17 kW und 250 Nm ins Rennen wirft.
Weil sie in Sindelfingen aber tagtäglich gepredigt bekommen, dass die Zukunft gefälligst elektrisch ist, haben die Ingenieure das gesamte Portfolio der Plug-In-Hybriden für das Coupé übernommen und deshalb gleich drei Teilzeit-Stromer im Angebot. Zwei Benziner und ein Diesel mit Plug in Hybrid, mit Systemleistungen von 313 bis 381 PS, einer 100 kW starken E-Maschine und einem Akku von jetzt 31,2 kWh. Über 100 Kilometer mit bis zu 140 km/h fährt der GLC damit rein elektrisch und stimmt auch Zweifler auf die neue Zeit ein.
Während der Fahrer erst den Anblick und dann die Ausfahrt genießt, erfreuen sich in ihrem stillen Kämmerlein auch die Kassenwarte an der Kurvendiskussion zum neuen GLC Coupé. Erstens, weil das Schrägheck immerhin knapp 3000 Euro teurer ist als der konventionelle GLC und zweitens, weil schon der Vorgänger das meistverkaufte Coupé im Mercedes-Portfolio war. Da fällt die richtige Ableitung nicht schwer: Der Beau ist auch gut fürs Business.
Aus dem Datencenter: