Stuttgart/Friedrichshafen. Der Zulieferer ZF Friedrichshafen sieht sich für die im ersten Halbjahr geplante Übernahme des US-Zulieferers TRW Automotive gut gerüstet. Der Getriebe- und Fahrwerksspezialist hat 2014 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 18,4 Milliarden Euro verbessert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 36 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Getrieben wurde das Wachstum vor allem durch das erfolgreiche Geschäft mit Pkw-Automatikgetrieben und -Achssystemen. So erfolgte im vergangenen Jahr der Serienanlauf für die zweite Generation des 8-Gang-Automatikgetriebes. Eine Plug-in-Hybridvariante kommt noch in diesem Jahr auf den Markt. „Mit der Technologie sind wir gut gewappnet für die Zeit nach 2020“, so ZF-Vorstandschef Stefan Sommer.
Probleme bereitet dem Unternehmen vom Bodensee hingegen der Markt für Nutzfahrzeuge und Arbeitsmaschinen. Aufwärts ging es hingegen um acht Prozent auf knapp über zwei Milliarden Euro für die Division Industrietechnik. Getrieben wurde die Entwicklung durch überproportionale Umsatzsteigerungen im Bereich Windenergieanlagen. Sommers Ziel ist es, 20 Prozent des Umsatzes außerhalb des Automotivegeschäfts zu erzielen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet er für den Gesamtkonzern „mit einem Wachstum über dem Branchenquerschnitt“.
Zum Rekordumsatz der Friedrichshafener haben besonders stark die Regionen Nordamerika (3,7 Milliarden Euro) und Asien-Pazifik (3,6 Milliarden Euro) beigetragen. Beide Regionen erreichten ein Plus von 21 Prozent. Aber auch Europa legte um fünf Prozent auf 10,3 Milliarden Euro zu. In Südamerika sanken die Umsätze hingegen um 21 Prozent auf 556 Millionen Euro. Gründe dafür sind die schwache Konjunktur, insbesondere in Brasilien. Vor allem im Bereich Nutzfahrzeuge hatte das Unternehmen deutliche Rückgänge zu verzeichnen. „Auch Russland macht uns Sorgen“, so Sommer.