BMW macht sich frei für Tesla

Die Marktmacht des Elektro-Pioniers in den USA ist einfach zu groß: Ab 2025 können Kunden der BMW-Marken BMW, MINI und Rolls Royce das Supercharger-Netzwerk von Tesla nutzen. Der Premium-Hersteller reagiert damit auf die große Präsenz des US-Herstellers in den Vereinigten Staaten. Die Supercharger des Konzerns um CEO Elon Musk bieten mit rund 18.000 Standorten das derzeit größte Ladenetzwerk in den USA, das Unternehmen ist zudem mit Abstand Marktführer bei BEV-Modellen jenseits des Atlantiks.

Zudem wird BMW auch seine Fahrzeuge umrüsten. Ab 2025 werden die Elektro-Modelle der Münchener mit dem von Tesla genutzten NACS-Standard ausgeliefert, statt wie bisher mit CCS-Steckern. BMW-US-Chef Sebastian Mackensen sagt: "Es ist unsere Top-Priorität, dass unsere Kunden leichten Zugang zu verlässlicher, schneller Ladeinfrastruktur bekommen."

Vor BMW öffneten sich schon zahlreiche andere Wettbewerber für Teslas Ladeinfrastruktur und Ladestandards. Alleine in 2023 schlossen sich Ford, GM, Rivian, Volvo/Polestar, Mercedes und zuletzt Nissan dem NACS-Standard an. Einerseits, um ihren Kunden mehr Lademöglichkeiten bieten zu können, andererseits aber auch, weil Tesla so dominant auf dem US-Markt ist, dass ein eigenes, ohne Tesla etabliertes Ladenetzwerk kaum erfolgreich wäre.

Das eigene Ladenetzwerk will BMW zusammen mit sechs anderen OEMs in den USA und Kanada allerdings weiterhin errichten. Das Ziel sind 30.000 neue Ladepunkte in Metropolregionen und entlang der Highways. Angeboten werden sollen CCS und NACS-Ladeinfrastruktur. Zu den Partnern neben BMW gehören Mercedes, General Motors, Stellantis, Honda, sowie Hyundai und KIA. Bis 2030 will die US-Regierung rund 500.000 öffentliche Ladepunkte im Land aufgebaut haben. Der Ausbau von Ladeinfrastruktur wird deswegen umfangreich gefördert.

Aus dem Datencenter:

Standorte der Supercharger von Tesla in Deutschland