Detroit. Daimler blickt optimistisch ins neue Jahr. "Wir gehen davon aus, dass wir im Pkw-Geschäft 2011 unseren alten Rekordabsatz übertreffen", kündigte Daimler-Chef Dieter Zetsche auf der Detroit Motor Show an. Auch die Marke Mercedes-Benz dürfte seiner Einschätzung nach so viele Autos verkaufen wie nie zuvor. Getragen wird die Nachfrage dem Manager zufolge hauptsächlich durch China und die USA. In Europa und Deutschland rechnet er nicht mit signifikanten Zuwächsen. Für den Weltmarkt prognostiziert Daimler in diesem Jahr ein Plus von sechs Prozent.
Die Absatz-Bestmarke schrieb die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars im Jahr 2007 mit 1.285.900 Fahrzeugen. Die Marke Mercedes verkaufte damals 1.185.300 Einheiten. Nach einem herben Einbruch 2009 verzeichnete der Stuttgarter Autohersteller 2010 hohe Zuwächse: Die Pkw-Sparte wies ein Plus von zwölf Prozent auf 1.265.200 Fahrzeuge aus, auf die Marke Mercedes-Benz entfielen 1.167.700 (+ 15,3 Prozent) auf Smart 97.500 (-16,6 Prozent). Getrieben wurde die Nachfrage vor allem außerhalb Europas, wo der Absatz lediglich um ein Prozent auf 556.800 Mercedes-Modelle zulegte. In China dagegen konnte die Premium-Marke das Volumen auf nie dagewesene 148.400 Fahrzeuge mehr als verdoppeln. In den USA stieg das Volmen um fast 17 Prozent auf 249.600 Pkw.
„Auch 2011 wird die Nachfrage hauptsächlich von den Märkten außerhalb Europas getragen werden“, so Vertriebschef Joachim Schmidt im Interview mit der Automobilwoche. Die Struktur dürfte seiner Meinung nach ähnlich sein wie 2010. Für Westeuropa geht er vom Vorjahresniveau aus, in Deutschland dürfte der Markt leicht zulegen. Während die Marke Mercedes-Benz deutlich zulegen dürfte, rechnet Schmidt für Smart eher mit einer weiteren Erosion: „Wir kalkulieren mit einem Absatzvolumen von 90.000 plus x. Mehr kann man von einem Fahrzeug am Ende des Lifecycles nicht erwarten.“
Der Optimismus von Daimler stützt sich nicht allein auf die anhaltende Nachfrage im Markt, sondern vor allem auch auf die neuen Produkte, die 2011 gelauncht werden. Ein wichtiges Modell ist die volumenstärktste Baureihe C-Klasse, die ab März modellgepflegt an den Start geht. Hier haben die Stuttgarter das Fahrzeug vor allem im Innenraum aufgewertet. Dazu kommt ein neuer V6-Benzinmotor, serienmäßig Start-Stopp (außer in den Allradversionen) und das neue aufpreispflichtige Telematiksystem Command Online, das erstmals das Internet in einen Mercedes bringt. Dazu kommt der neue CLS und zum Jahresende die nächste M-Klasse. Speziell in den USA will Mercedes mit dem S 350Bluetec 4Matic ein weiteres Dieselmodell auf den Markt bringen. Heute stehen bereits Dieselversionen der E- und C-Klasse sowie der SUV beim Händler. Die Dieseltechnologie mit Harnstoff zur Reduktion von Stickoxiden erfüllt die Abgasnormen in allen 50 Staaten der USA –inklusive in Kalifornien, das über die strengsten Auflagen verfügt.