München. Die BMW-Tochter Mini will sich vor einer Expansion in weitere Länder zunächst auf bestehende Märkte konzentrieren und dort wachsen. „Amerika ist beim Volumen unsere Nummer eins. Unser Anteil am Gesamtmarkt liegt bei 0,4 Prozent, da sehe ich noch ein Riesenpotenzial“, sagte Mini-Chef Jochen Goller im Interview mit Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Wir haben dort ein sehr gutes Händlernetz. In den USA ist ja eigentlich alles unterhalb von fünf Metern gar kein Auto, das ist eine super Chance für unsere Produktoffensive. In Großbritannien beträgt unser Anteil am Gesamtmarkt 2,5 Prozent – auch da geht noch was.“ Auch in China, dem viertgrößten Markt der BMW-Tochter, wolle man wachsen: „Dort haben wir 2013 den Absatz um 25 Prozent auf 28.000 Einheiten erhöht. Allerdings steigt dort besonders stark der Absatz lokal produzierter Autos und wir wachsen nur im Importgeschäft.“
Weltweit wurden 2013 insgesamt rund 305.000 Minis verkauft, dies entspricht einer Steigerung um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach dem Auslaufen des volumenstärksten Modells, des Hatch, wollte Goller noch keine Prognose für das laufende Jahr abgeben. „Der neue Mini kommt erst im März, insofern müssen wir schauen, wo wir dieses Jahr beim Absatz landen.“Auf dem in dieser Woche beginnenden Autosalon in Genf will Mini eine deutlich größere Studie des Kleinwagens vorstellen. „Mit aktuellen Fahrzeugen wie Hatch, Roadster und Countryman bewegen wir uns auf derselben UKL1-Plattform, unter UKL fassen wir bei BMW die kleineren Fahrzeuge der Unteren Klasse zusammen“, unterstrich Goller und betonte, mit dem Clubman Concept gehe man zum ersten Mal in ein größeres Segment: „Wir machen einen Sprung in die sogenannte UKL 2. So wollen wir eine breitere Zielgruppe ansprechen.“ Das in Genf vorgestellte Clubman Concept ist 26 Zentimeter länger und 17 Zentimeter breiter als der derzeitige Serien-Clubman. Die Wahrscheinlichkeit sei sehr hoch, dass der große Mini in Zukunft gebaut werde, berichtet Automobilwoche unter Berufung auf Unternehmenskreise. Goller machte im Interview deutlich: „Wir wollen Kunden erreichen, die Mini mögen, aber sich mehr Raum und Funktionalität wünschen“. Als Beispiel nannte er den Mini Countryman. Vor dessen Einführung entschieden sich potenzielle Käufer aus Platzgründen gegen den Kleinwagen: „Einen Großteil von ihnen haben wir mit dem Countryman zurückgeholt. Allein 2013 haben wir von dem SUV mehr als 100.000 Einheiten verkauft. Das Clubman Concept bietet uns die Möglichkeit, potenzielle Kunden anzusprechen, für die wir vorher kein Angebot hatten.“ Zugleich trat Goller Gerüchten entgegen, BMW plane auch eine Mini Limousine. Der Kleinwagen stehe für eine bestimmte Formensprache, „da habe ich mit so einem Limousinen-Konzept schon ein Problem“.Das Interview mit Mini-Chef Jochen Goller lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Automobilwoche, die am 10. März erscheint. Die komplette Version finden Sie dann in der Business-Class von automobilwoche.de.