Berlin. Mit einer Konsolidierung der Automobilbranche in Europa rechnet Laurent Burelle, Vorstandschef des drittgrößten französischen Zulieferers, Plastic Omnium. „Die Überkapazitäten sind für die Hersteller in Europa ein wahrhaftiges Problem und werden zu einem harten Kampf bei den Verkaufspreisen führen“, prognostiziert der Manager, dessen Unternehmen 2012 rund 4,8 Milliarden Euro Umsatz erzielt hat. Seit dem Jahr 2008 werden bei dem Kunststoffspezialisten die Kapazitäten in Westeuropa jährlich korrigiert und den Bedürfnissen angepasst. Mit den so gewonnen Mitteln finanziert das Unternehmen vor allem die zusätzlich benötigten Erweiterungen in den Wachstumsmärkten.
Staatlichen Regulierungen können in der Auto- und Zulieferindustrie zusätzliche Anreize schaffen. Vom europäischen Ziel von 95 Gramm CO2 im Jahr 2020 profitiert Plastic Omnium beispielsweise, „weil unsere Innovationen auf dem Gebiet der Gewichtsreduktion von Fahrzeugen liegen“. Auch neue Kunststoff- und Composite-Materialien hätten weitere Wachstumsmöglichkeiten eröffnet. „Teilweise gelingt es uns auch Metall durch Kunststoff zu ersetzen“, so der Unternehmenslenker.Die Themen Leichtbau, neue Werkstoffe, Fahrzeugvernetzung sowie die Reduzierung von Stickoxiden sieht er als Wachstumstreiber für die gesamte Industrie. Auch wenn das Automobil das am stärksten regulierte Produkt der Welt ist, sind Fahrzeughersteller wie Zulieferer in der Lage, die Situation zu beherrschen, ist er überzeugt. „Regierungen lieben es, Märkte zu steuern, Importbarrieren zu schaffen, Exporte zu fördern, aber es gelingt der Automobilindustrie immer wieder, Arbeitsplätze zu schaffen, sich weltweit zu entwickeln und neue Kunden zu erschließen“, so Burelle.Automobilwoche Kongress
Notwendige Korrekturen
Überkapazitäten belasten die Branche in Europa. Plastic-Omnium-Chef Laurent Burelle rechnet mit einer Konsolidierung, sieht aber auch Chancen.
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