Porsche steigt bei Startup Autobahn ein

Die Innovationsplattform Startup Autobahn erhält weitere Unterstützung. Nach Daimler beteiligt sich nun auch der Sportwagenbauer Porsche als Partner an der Initiative, die Gründerideen für die Mobilität der Zukunft sammelt und fördert. Ebenfalls neu mit an Bord sind der Zulieferer ZF, der Chemiekonzern BASF, der IT-Riese Hewlett Packard und der Elektronikspezialist Murata.

"Unsere Innovationskultur erhält so einen weiteren Schub", sagte Porsche-Chef Oliver Blume anlässlich des Einstiegs. Externe Impulse durch Top-Talente beschleunigten dabei die Fortschritte. "Digitalisierung, Elektrifizierung und Konnektivität revolutionieren den Automobilbau. Wir sehen darin eine Chance und wollen sie nutzen." So wird künftig ein Mentoren-Team der Porsche Digital GmbH die Gründer bei der Entwicklung und Umsetzung von Projektideen unterstützen.

Ziel von Startup Autobahn ist es, aus der Automobil- und Ingenieursregion Stuttgart eine Art Silicon Valley der Mobilität zu machen. Die Region hängt an der Autoindustrie und könnte in den nächsten Jahren durch die Umstellung auf Elektromobilität viele Stellen verlieren. Die Initiative wurde im vergangenen Jahr von Daimler, der Universität Stuttgart und dem amerikanischen Technik-Investor Plug and Play angestoßen. Das Unternehmen organisiert jährlich rund 400 Veranstaltungen weltweit, um Startups und potenzielle Geldgeber zusammenzubringen. "Wir arbeiten mit Hunderten Unternehmen, aber das Engagement von Daimler ist außergewöhnlich", sagte Plug-and-Play-Gründer Saeed Amidi.

In einer ersten Runde sind im Juli vergangenen Jahres von einer Jury 13 Startups ausgewählt worden. Sie durften in den vergangenen Monaten ein Büro in der so genannten Arena2036 auf dem Campus der Uni Stuttgart beziehen. In einer High-Tech-Umgebung mit 3D-Druckern, Robotern und neuester Software hatten die Gründer die Möglichkeit, ihre Ideen voranzutreiben. Dabei wurden sie begleitet von einem Team der Daimler-Konzernforschung, Hochschul-Experten sowie Dienstleistern für die Finanzplanung und das Projektmanagement.

Beim Expo-Day präsentierten die Firmen jetzt ihre Ideen vor 1000 Zuhörern auf dem Uni-Campus in Stuttgart, darunter viele mögliche Investoren. "Ich bin mir sicher, dass wir mit einigen Teilnehmern auch in Zukunft kooperieren und so die Mobilität der Zukunft mit richtungsweisenden Technologien und Innnovationen noch schneller vorantreiben werden" so Daimler-Entwicklungschef Ola Källenius.

Unter den vielversprechendsten Gründern befindet sich etwa die Firma Gauzy aus Israel. Sie hat ein Fensterglas entwickelt, dessen Lichtdurchlässigkeit sich variabel einstellen lässt und das gleichzeitig als Projektionsfläche beispielsweise für Werbung dienen kann. Ex-Daimler-Entwicklungschef Thomas Weber hatte bereits bei der Auftaktveranstaltung im Juli 2016 angekündigt, die Technik womöglich in der nächsten S-Klasse einzusetzen. Das Kölner Unternehmen Evopark, an dem Porsche über die Digital GmbH bereits beteiligt ist, lotst Autofahrer per App in das nächste Parkhaus und erlaubt eine bequeme Abrechnung am Ende des Monats.

Im Anschluss an den Expo Day startet dann die zweite Runde von Startup Autobahn. Gut drei Dutzend Gründerfirmen aus aller Welt präsentieren ihre Ideen vor einer Jury, die die besten Ansätze auswählt. Wer überzeugen kann, darf dann in den kommenden drei Monaten ein Büro in der Arena 2036 beziehen und auf den großen Durchbruch hoffen.

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