Amsterdam.Die Nachfrage nach dem Elektroauto i3 ist groß: "Mehr als 100.000 Interessenten haben sich für eine Probefahrt angemeldet", berichtet Oliver Walter, Produktmanager BMW i3, am Rande einer Fahrpräsentation des Fahrzeugs in Amsterdam. Der Großteil der Anfragen kommt aus Europa, da der i3 erst im kommenden Jahr in den USA und Asien eingeführt wird. Auf Facebook verzeichnet die Marke BMWi mittlerweile 1,3 Millionen Fans. Der BMW i3 kostet 34.950 Euro (mit Range Extender 39.950 Euro) und geht am 16. November dieses Jahres in den Handel. Über geplante Verkaufseinheiten macht BMW noch keine Angaben.
Der größte Markt für den Kompaktwagen wird laut Walter die USA sein, gefolgt von Europa mit Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. In Asien rechnet sich BMW vor allem in Japan gute Absatzchancen aus, beim Wachstumsmarkt China geht Walter hingegen aufgrund der mangelnden Elektro-Infrastruktur und der Größe des Landes zunächst nicht von hohen Verkaufszahlen aus. Gleich viel Männer und Frauen, sowohl BMW- als auch Neukunden, interessieren sich nach Angaben von BMWi-Manager Walter für den i3, vorwiegend im Alter zwischen 35 und 45 Jahren. Er geht davon aus, dass viele das Kompaktauto als Zweitwagen nutzen wollen. Ulrich Kranz, Gesamtleiter der Project i, rechnet damit, dass die Nachfrage nach dem i3 in den kommenden Jahren steigen wird. Zunächst müssten potenzielle Kunden an die neue Technik herangeführt werden. Um zunehmend mehr Leute für das Thema Elektromobilität zu gewinnen, will BMW den i3 im Frühjahr 2014 auch in die Carsharing-Flotte DriveNow aufnehmen, die der Münchner Hersteller gemeinsam mit dem Autovermieter Sixt in Deutschland in vier Städten betreibt.Erstes BMW-Elektroauto
Run auf Probefahrten mit dem i3
BMW trommelt mit Erfolg für sein neues Elektromobil i3. Eine unglaublich hohe Zahl an Interessenten hat sich für Probefahrten angemeldet.
Solarenergie für den BMW i3
BMW hatte bereits angekündigt, für Kunden mit eigener Garage oder privatem Stellplatz spezielle Lösungen für das Aufladen zu Hause anzubieten. Alternativ zur Haushaltssteckdose - mit ihr dauert das Aufladen des Autos rund acht Stunden - kann der Kunde eine sogenannte "i-Wallbox" installieren lassen, die für das Aufladen die maximale im Haushalt zur Verfügung stehende Stromstärke nutzt. Je nach Stromnetz und Wallbox-Ausführung ergeben sich unterschiedliche Ladezeiten, mit rund drei Stunden muss der Kunde rechnen. Darüber hinaus wird es im kommenden Jahr eine erweiterte "Wallbox pro" geben.
BMW ist eine Kooperation mit dem Unternehmen Solarwatt eingegangen und bietet ab Mitte 2014 einen Solarzellen-betriebenen Carport an. "Mit diesem Angebot starten wir in fünf europäischen Märkten, in Deutschland, Italien, Österreich, den Niederlanden und Frankreich", berichtet BMWi-Manager Marcus Krieg. Mithilfe der Wallbox pro kann der Kunde sein Auto mit umgewandelter Sonnenenergie laden und die Zeiten programmieren, wann das Auto geladen werden soll. Verfügt das Haus des BMWi-Kunden über ein Heimenergie-Managementsystem, kann die Solarenergie künftig beispielsweise auch für die Heizung, den Kühlschrank oder die Waschmaschine genutzt werden.Der i3 wurde primär für Kunden in Megacities konzipiert. Die Reichweite liegt bei 130 bis 160 Kilometern, was Kritiker wiederholt als zu gering bezeichneten. BMW hält dagegen, dass die Erfahrungen mit Testflotten ergeben hätten, dass die tägliche Fahrstrecke im weltweiten Durchschnitt nur 64 Kilometer beträgt. Mit Range-Extender erhöht sich die maximale Reichweite auf bis zu 300 Kilometer. Der Vertrieb von BMWi-Produkten und -Dienstleistungen soll über ein Multivertriebskanal-Modell laufen. Weltweit soll der i3 bei 580 Händlern und Niederlassungen stehen, davon 45 in Deutschland. Zusätzlich zu diesen ausgewählten Handelspartnern, so genannten "i-Agenten", wird es ein multimediales "Customer Interaction Center" (CIC) sowie eine Online-Vertriebsplattform geben. Neben dem stationären Händler und dem Internetangebot startet in ausgesuchten Märkten eine mobile Verkaufstruppe, die die Kunden zuhause oder am Arbeitsplatz besucht. Zudem können Interessenten am Telefon Informationen einholen oder Probefahrten vereinbaren. Alle Vertriebskanäle sollen so aufgebaut sein, dass der Kunde während des gesamten Verkaufsprozesses den Kanal jederzeit wechseln kann.BMW hat das Programm "360° Electric" entwickelt, ein Produkt- und Service-Angebot, um die Kunden an das Thema Elektromobilität heranzuführen. Das Programm ruht auf vier Säulen: Aufladen zu Hause, Aufladen an öffentlichen Ladestationen, Mobilitätssicherung sowie Mobilitätskonzepte, zu denen Wartungsdienstleistungen und Mobilitätsgarantien, flexible Carsharing-Angebote und BMW-Apps für Computer und Smartphone gehören. Der Hersteller hat ferner über BMW Financial Services spezielle Mobilitätspakete geschnürt. So kann der Kunden beispielsweise für längere Strecken wie Urlaubsfahrten auf ein konventionelles BMW-Modell zurückgreifen.Die Serienfertigung des Elektroautos im BMW-Werk Leipzig ist bereits angelaufen. Bei diesem Fahrzeug setzt der Hersteller auf eine neue Bauweise. Auf einem Aluminium-Chassis sitzt eine Fahrgastzelle aus Carbon auf. Mit dem leichteren Material will BMW das höhere Gewicht der Batterien kompensieren.