Skoda und Seat schwänzen die IAA

Die VW-Gruppe wird an der neuen in München veranstalteten IAA im September nicht mit ihren beliebten Volumenmarken Seat und Skoda teilnehmen. Ein Konzernsprecher bestätigte gegenüber der Automobilwoche einen Medienbericht, wonach die Gruppe nur mit den Marken Volkswagen, Audi und Porsche in vollem Umfang teilnimmt. Es ist aber noch offen, ob für Skoda und Seat eine andere Form der Teilnahme in Frage kommt.

"Der Volkswagen-Konzern unterstützt das neue Konzept der IAA und wird aktiv mit den drei Leitmarken Volkswagen, Audi und Porsche teilnehmen", sagte ein Sprecher. Im Moment werde noch geprüft, inwieweit Seat, Skoda und weitere Marken "im Rahmen des Konzernauftritts" bei der IAA vertreten sein könnten.

VW ist der größte Beitragszahler des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), der die IAA vom 7. bis 12. September ausrichtet. Organisationspartner ist die Messe München. Für andere Hersteller könnte das Fernbleiben von Skoda und Seat ein Argument sein, ebenfalls nicht nach München zu kommen.

Der VDA selbst reagierte zunächst nicht auf die Absagen.

Mehrere internationale Hersteller sind sich immer noch unschlüssig, ob sie jetzt mit den Vorbereitungen für eine IAA-Beteiligung beginnen sollen, die bereits hohe Investitionen erfordert. Denn es steht trotz vielfacher Beteuerungen der Messe München, des VDA und der Stadt München nicht fest, ob die Pandemie-Situation im September eine große Präsenzmesse wie die IAA in geschlossenen Räumen ermöglicht und ob internationale Fernreisen dann ohne Risiko für die Mitarbeiter möglich sein werden.

Ein großer Importeur sagte der Automobilwoche, es sei nicht vermittelbar, warum man jetzt mit mehreren Millionen Euro in ein Messeabenteuer starten solle, das so womöglich gar nicht stattfinden werde.

Am Montag hatten die Stadt München und das Bundesland Bayern entschieden, das Münchener Oktoberfest erneut ausfallen zu lassen. Ursprünglich sollte das Volksfest kurz nach der IAA vom 18. September bis 3. Oktober stattfinden. Der VDA hatte danach aber betont, dass ein Volksfest mit enger Bestuhlung in Festzelten einen ganz anderen Charakter habe als eine Automesse in großzügigen Messehallen.

Die Automechanika hat sich für ihre fast zeitgleich stattfindende große Messe in Frankfurt für eine Kompromisslösung entschieden. Erstmals wird sie vom 14. bis 16. September 2021 im Hybrid-Format stattfinden. Ein Teil der Veranstaltung findet tatsächlich physisch vor Ort statt, die Aussteller sollen aber auch größere Teile ihrer geplanten Messepräsenz online anbieten. (Mitarbeit: Frank Johanssen, Burkhard Riering)

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