München. Überraschung auf der 95. Hauptversammlung von BMW: Mehrheitsaktionär Stefan Quandt unterbrach das übliche Protrokoll und ergriff das Wort, um sich bei dem scheidenden Vorstandschef Norbert Reithofer und dem ebenfalls ausscheidenden Aufsichtsrats-Boss Joachim Milberg öffentlich zu bedanken.
"Vor neun Jahren haben Sie mit Ihrem Team die Strategie Number One eingeführt und seitdem das Unternehmen auf ein neues Niveau gehoben", sagte Quandt an Reithofer gerichtet. "Im Namen meiner Familie danke ich Ihnen für diese Leistung, die wir insbesondere vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr zu schätzen wissen." Quandt unterstützt die Wahl Reithofers als Chef in den Aufsichtsrat – "aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrungen und Expertise".
Im Vorfeld der Hauptversammlung hatte es Kritik von Aktionärsvertretern an dem Plan gegeben, dass Reithofer direkt als Chef in das Kontrollgremium wechselt.
Quandt bedankte sich auch beim scheidenden Aufsichtsratschef und früheren Vorstandschef Joachim Milberg: "Sie haben durch den Strategiewandel nach dem Rover-Verkauf den Premiumanspruch dieses Unternehmens definiert und bis zum heutigen Tage geprägt." Seine Familie habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten Milbergs klare Sicht auf das Unternehmen immer sehr geschätzt. "Im Unternehmen werden alle Führungskräfte und Mitarbeiter Ihre noble Bescheidenheit, Ihren wachen Geist, Ihre klugen Analysen und Ihre große Empathie in bester Erinnerung behalten."
Die Aktionäre bedankten sich bei Milberg mit anhaltendem Applaus. Er bleibt dem Unternehmen auch nach seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat erhalten und will sich bei der Gestaltung des globalen gesellschaftlichen Engagements und des Stiftungswesen von BMW engagieren.
