US-Präsident Joe Biden will die Antriebswende in den USA Berichten zufolge verzögern. Wie mehrere große Zeitungen wie die "New York Times", aber auch die Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende berichteten, sollen die Abgas-Grenzwerte und die E-Auto-Verkaufsziele entschärft werden. Sowohl Hersteller als auch Händler und die Gewerkschaft UAW hatten Korrekturen gefordert. Die Bedenken sind die gleichen wie in Europa: Die E-Autos seien für die meisten Verbraucher noch zu teuer, zudem sei das Ladestationen-Netz noch nicht dicht genug.
Die US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) hat 2023 einen Rückgang der Emissionen von Neuwagen um 56 Prozent bis 2032 vorgeschlagen. Ursprünglich hätten es sogar 67 Prozent sein sollen. Der Anteil der Elektroautos an der gesamten Fahrzeugproduktion dürfte damit bis 2030 auf weniger als 60 Prozent steigen.
Verzögert sich die Elektro-Wende in den USA?
Nicht nur in Europa, auch in den USA schwächelt die Nachfrage nach Elektroautos. Präsident Joe Biden zieht nun offenbar Konsequenzen - auch mit Rücksicht auf seinen Wahlkampf.
Auch im US-Wahlkampf könnte das Thema eine Rolle spielen. Momentan sieht es nach einer Neuauflage des Duells zwischen Joe Biden und seinem Vorgänger Donald Trump aus. Biden hatte ehrgeizige Umweltziele vorgegeben und mit dem Inflation Reduction Act die Finanzierung gesichert. Doch nachdem die Early Adopters sich ihre E-Autos gesichert haben und es nun um den Massenmarkt geht, wird es in den USA ähnlich zäh wie in Europa. Biden hatte den Umweltschutz vor Jahren noch gefördert und mit dem Inflation Reduction Act unter anderem Geld für eine Kaufprämie für E-Autos zur Verfügung gestellt.
Doch Donald Trump bedrängt ihn im Wahlkampf und macht unter anderem Stimmung gegen Elektroautos. Biden muss reagieren und kommt nun den Skeptikern entgegen, ohne die Ziele komplett aufzugeben. Was bei einem Wahlsieg von Trump damit passieren würde, ist allerdings absehbar: Der Republikaner hält nicht viel vom Umweltschutz. Schon in seiner ersten Amtszeit sind die USA aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der E-Autos in den USA bei acht Prozent. John Bozzella, der Präsident der Alliance for Automotive Innovation, einer Vereinigung, zu der unter anderem General Motors, Ford, Stellantis, Toyota und VW gehören, bezeichnete die kommenden Jahre als entscheidend für den E-Auto-Markt.
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