Wolfsburg. Volkswagen hat für die potenziellen Käufer des Kleinserienmodells XL 1 eine hochglänzende Farbbroschüre mit den wichtigsten Technik-Highlights und Individualisierungsoptionen aufgelegt. Das von Ferdinand Piech, dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Wolfsburger Mehrmarkenkonzerns, zur Millenniumswende angeschobene Ein-Liter-Fahrzeug kommt 2014 in einer Auflage von lediglich 200 Exemplaren auf den freien Markt; weitere 50 Autos behält VW für eigene Forschungs-, Demonstrations- und Werbezwecke.
Im stolzen Preis von 111.000 Euro, den VW für die von Vorstandschef Martin Winterkorn als "technologische Speerspitze" bezeichnete Leichtbau-Flunder verlangt, sind ansonsten oft aufpreispflichtige Extras wie ein siebengängiges Doppelkupplungsgetriebe zwar enthalten. Basses Erstaunen aber dürfte die für ein Hochpreisprodukt vergleichsweise kurze Übersicht der "Lackierungen" hervorrufen. So wird der XL 1 nur in vier Farbtönen erhältlich sein: Im standardmäßigen "Reflexsilber"-Coating und den beiden anderen Metallicbeschichtungen "Clearwater Blue" und "Sunset Red" sowie im Perlmutteffektanstrich "Oryxweiß".Volkswagen XL 1
Vier Farben für ein Halleluja
Phonstarken Freudengesang dürfte anstimmen, wer eines der auf 200 Einheiten limitierten Ein-Liter-Autos ergattern kann. Leise Moll-Töne hingegen kommen beim Blick in die Austattungsliste auf.
Keine Chance für "Blau" nebst "Beige"
Ebenso drastisch reduziert kommt das Verzeichnis der von VW so genannten "Ausstattungsvarianten" daher – ein recht großes Wort für gerade vier verschiedene Interieur-Designs. Neben der serienmäßigen Stoffausstattung "Fonzie Titanschwarz" sind optional die drei Alcantara-Ausführungen "Desert Beige" und "Sunset Red" sowie "Titanschwarz" zu haben. Immerhin lassen sich die jeweils vier Lack- und Innenraumfarben nahezu beliebig kombinieren: Die einzige vom norddeutschen Hersteller strikt ausgeschlossene Verbindung ist "Clearwater Blue" mit "Alcantara Desert Beige", offenbar der Sündenfall in den Augen der VW-Stilisten.
Ernsthafte XL-1-Interessenten lädt Volkswagen nach telefonischer Terminabsprache in die Gläserne Manufaktur zu Dresden ein, wo unter anderem die Endmontage des Marken-Flaggschiffs Phaeton erfolgt. Anders als die Luxuslimousine wird der Ein-Liter-Wagen zwar im niedersächsischen VW-Werk Osnabrück in Handarbeit hergestellt, doch ist der ostdeutsche Standort an der Elbe bereits seit Jahren rundum auf den Umgang mit einer zahlenmäßig kleinen Klientel eingerichtet, die gleichwohl große Ansprüche an ihr Premiumprodukt hegt. "Reduktion auf das Wesentliche: Fahrspaß." heißt es auf Seite 16 des XL-1-Prospekts. Dem hat VW nicht hinzuzufügen. Zumindest nicht bei den Wunschaustattungen.
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