München. In der kommenden Woche schwappt eine Warnstreikwelle über die deutsche Automobilindustrie. Die ersten Bezirke der IG Metall gehen jetzt mit ihren Planungen an die Öffentlichkeit. So ruft die Gewerkschaft für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am 2. Mai ab 9.30 Uhr zu einem Warnstreik bei Volkswagen in Osnabrück auf – dort wird unter anderem das neue Einliter-Auto XL1 in Kleinserie gebaut. Am selben Tag soll auch beim Zulieferer Bosch in Hildesheim die Arbeit niedergelegt werden.
Auch Jörg Hofmann, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, plant Arbeitsniederlegungen ab dem 2. Mai. Zur konkreten Planung äußerte er sich noch nicht, klar sei aber, dass sowohl die Autohersteller, die Zulieferer und der Maschinenbau betroffen seien. "Die Beschäftigten wollen Flagge zeigen für ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate." Porsches Betriebsratschef Uwe Hück sagte: "Wenn der Arbeitgeber uns zum Tanzen auffordert, dann tanzen wir – und zwar nach unserem Takt: Warnstreik."Die Arbeitgeber haben bislang eine Lohnerhöhung um 2,3 Prozent angeboten. Die Beschäftigten sollen auf das Plus bis zum 1. Juli warten, der Vertrag soll 13 Monate gelten. Die IG Metall hingegen fordert ein Plus von 5,5 Prozent über eine Laufzeit von zwölf Monaten. Laut Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulge zeigt das Angebot die Grenze dessen auf, was innerhalb des von der IG Metall vorgeschlagenen Rahmens von zwölf oder 13 Monaten gerade noch möglich sei. Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagte, das Angebot der Arbeitgeber fordere den Konflikt heraus. "Die angebotene Entgelterhöhung würde die Beschäftigten nicht angemessen an der Wohlstandsentwicklung beteiligten. Präzise kalkuliert bedeutet das Angebot auf Grund der Nullmonate gerade mal ein Plus von 1,9 Prozent."Warnstreikwelle in der Autoindustrie
Die IG Metall kündigt massive Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie an. Besonders betroffen ist die Automobilbranche. Ab dem 2. Mai starten die Arbeitsniederlegungen bei VW in Osnabrück und bei Bosch in Hildesheim. Auch in Bayern und Baden-Württemberg ruft die Gewerkschaft zu Arbeitspausen bei Autoherstellern und Zulieferern auf.