ZF-Chef Stefan Sommer will sich von den Zoll-Plänen des neuen US-Präsidenten nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Wir warten erst einmal ab, welche der Maßnahmen nun tatsächlich für die Automobilindustrie umgesetzt werden", sagte er in einem Interview mit dem "Manager Magazin". "Für uns ist wichtig, wie sich unsere Kunden, die Autohersteller orientieren. Wir müssen unseren Kunden dann folgen." ZF habe in der Vergangenheit bereits "massiv" in den USA investiert: "Unsere größte Einzelinvestition etwa war ein Getriebewerk in South Carolina, das vor drei Jahren angelaufen ist. Das ist zwischenzeitlich auf das Zielvolumen hochgelaufen mit einem hohen Beschäftigungsniveau." Sommer wies darauf hin, dass ZF in den USA derzeit 800 offene Stellen anbietet. Man suche immer qualifizierte Mitarbeiter. Sommer betonte aber, das sei "kein neuer Weg, der von der Politik initiiert wäre."
Den Wünschen Trumps zum Trotz will ZF auch in Mexiko "weiterhin investieren. Im Augenblick gibt es keine Änderungen gegenüber den Planungen, die wir schon vor einem Jahr beschlossen haben." Sommer begründet die Entscheidung mit sachlichen Zwängen: "Wir können auch gar nicht anders. In Mexiko produzieren wir ja für unsere Kunden, die Autohersteller. Solange die nicht ihre Produktionspläne ändern,können wir uns nicht aus den Verträgen zurückziehen." Er sehe auch nicht, dass Hersteller, auch nicht die amerikanischen, ihre Investitionspläne in Mexiko anpassen würden. "Das wird in Europa im Augenblick etwas heißer gekocht als in den USA."