München. Nicht der Komfort, die Sicherheit steht für Audis Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg beim pilotierten Fahren im Vordergrund.
Noch ist das automatisch gelenkte Fahren hierzulande nur bei 10 km/h erlaubt. Hackenberg hofft auf gesetzliche Änderungen: „Sobald das autonome Fahren als Sicherheitsmerkmal anerkannt wird, muss der Gesetzgeber eigentlich handeln.“ Entsprechend will der Ingolstädter Autohersteller Anreize schaffen und die Sicherheit des Fahrers noch weiter verbessern. „Wir wissen, was wir tun müssen, um unsere Kunden optimal zu schützen“, so Hackenberg.
In US-Bundesstaat Nevada, wo das Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr nicht gilt, prüft Audi, wie der Fahrer beispielsweise beim Stop-and-Go-Verkehr entlastet werden kann. Aktuell werden Fahrzeuge bei einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h getestet. Hackenberg will die Geschwindigkeit stufenweise erhöhen, der nächste Schritt liege bei 80 km/h.
„Mit der Fahrgeschwindigkeit wächst auch die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung.“ Entsprechend größer würden die Rechnersysteme, die im Fahrzeug untergebracht werden müssen. „Das sind Herausforderungen, an die wir uns herantasten“, so Hackenberg.
Audi bietet bereits zahlreiche Assistenzsysteme an, um den Fahrer zu unterstützen. 93 Prozent der Unfälle würden durch menschliches Fehlverhalten verursacht, so Hackenberg. Helfen soll beispielsweise der Nachtsichtassistent: Der erkennt mithilfe einer Wärmebildkamera frühzeitig Mensch und Tier auf der Straße. Die Kamera des Active Lane Assist hilft, den Fahrer über dezente Lenkeingriffe wieder zurück in die Fahrbahnspur zu steuern.
Noch in der Entwicklung befindet sich der prädiktive Effizienzassistent. Dieser nutzt die Daten des Navigationssystems, um das Auto vorausschauend rollen zu lassen. Das System soll den Kunden dabei unterstützen, mit einer ökonomischeren Fahrweise Sprit zu sparen.