ZF erhofft sich Milliardenerlös

Der Verkaufsprozess für die ZF-Sparte "Body Control Systems" hat begonnen. Das Unternehmen hofft auf einen Preis von bis zu einer Milliarde Dollar, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Größenordnung "könnte nicht ganz ins Dunkle geschossen sein", sagte ZF-Chef Stefan Sommer, bremste aber: "Wir haben die Sondierungsgespräche gerade erst begonnen."

Die Sparte ist Teil des amerikanischen Autobauers TRW, den ZF im vergangenen Jahr für 12,4 Milliarden Dollar übernommen hat. Mit ihren 5200 Mitarbeitern hat TRW zuletzt einen operativen Gewinn von rund 12 Millionen Dollar erwirtschaftet. Kreisen zufolge soll die Deutsche Bank mit dem Verkauf beauftragt worden sein.

Body Control Systems produziert Schalter für Armaturenbretter, zum Beispiel für die Steuerung von Heizung, Klimaanlagen, Licht und Radios, aber auch Lenkradschlösser. Der Großteil des Geschäfts konzentriert sich in den USA. Für den Getriebehersteller ZF gehört die Sparte nicht zum Kerngeschäft.

Schon vor einigen Monaten hatte ZF die TRW-Sparte Befestigungssysteme verkauft und dafür 450 Millionen Dollar bekommen. Mit dem Verkauf kann ZF seine Schuldenlast weiter verringern. Vor allem aufgrund der TRW-Übernahme hatte das Unternehmen zum Halbjahr noch Verbindlichkeiten in Höhe von 7,2 Milliarden Euro. Mit TRW hat sich ZF Friedrichshafen Kompetenz in Sachen autonomes Fahren eingekauft, einem wichtigen Zukunftsfeld der Autobranche. Klassische Getriebe hingegen werden mit Einführung der Elektromobilität weniger gefragt sein.

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