ZF macht Livonia zur Hauptverwaltung für Nordamerika

Detroit. Die Integration des Getriebe- und Fahrwerkspezialisten ZF und des Anbieters von Sicherheitstechnik, Fahrerassistenz- und Bremssystemen TRW schreitet weiter voran. Im April 2016 wird der bisherige Unternehmenssitz von ZF TRW in Livonia, Michigan, zur ZF-Hauptverwaltung für Nordamerika. Mitte Mai 2015 hatten die Friedrichshafener die Übernahme von TRW abgeschlossen.

Administrative Aufgaben, die bisher in Livonia sowie im rund 20 Minuten entfernten ZF-Standort Northville angesiedelt waren, werden künftig am ursprünglichen TRW-Standort gebündelt. Im Gegenzug dazu werden in Northville die zentrale Vertriebs- und Entwicklungsaktivitäten konzentriert. Für die Integration von TRW hat ZF-Vorstandschef Stefan Sommer einen Zeitrahmen von drei bis fünf Jahren gesetzt.

"Das Zusammenspiel der Vertriebs- und Verwaltungsaufgaben von ZF und ZF TRW in Nordamerika ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im Integrationsprozess", wertet Sommer diesen Schritt. In Livonia sind rund 1200, in Northville etwa 400 Mitarbeiter beschäftigt.

Livonia wird damit Sitz des Leitungsteams von ZF North America sowie von Franz Kleiner, ZF-Vorstandsmitglied für Nordamerika und Vorstandschef von ZF TRW. Zudem wird Kleiner zum 1. April die Leitung von ZF North America mit übernehmen. Er löst Julio Caspari ab, der nach mehr als 40 Jahren bei den Friedrichshafenern Ende März in den Ruhestand geht.

Das zum Halbjahr kommunizierte Umsatzziel von 29 bis 30 Milliarden Euro für 2015 bestätigte Sommer. Auch die Ergebnisziele werde der Konzern erreichen. In Nordamerika habe sich der Umsatz 2015 positiv entwickelt. Genauere Zahlen will der Zulieferer vom Bodensee erst auf der Bilanzpressekonferenz am 22. März bekannt geben.

Das Jahr 2016 sieht der ZF-Lenker verhalten optimistisch. Die USA seien ein robuster Markt mit weiterhin guter Entwicklung, dies gelte auch für einige europäische Länder wie Spanien und Großbritannien. Für den chinesischen Markt sieht er keinen Grund zur Panik. Auch der Markt im Reich der Mitte werde trotz einer reduzierten Dynamik weiter deutlich wachsen. In Brasilien und Russland habe es bislang hingegen noch keine Erholung gegeben, bedauert Sommer.