Schaeffler-Chef Rosenfeld denkt an neues Werk in Amerika

Der deutsche Top-Zulieferer Schaeffler prüft neue Investitionen in den USA. Grund ist die höhere Förderung von Elektromobilität und den dafür notwendigen Komponenten durch den Inflation Reduction Act von US-Präsident Joe Biden. Im Gespräch mit WELT am SONNTAG sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld: "Die bestehende Produktion werden wir nicht in die USA verlagern. Aber die nächsten Werke bauen wir eher in Amerika. Es besteht die Gefahr, dass Europa der Verlierer dieser Umverteilung wird."

Der Vorstandsvorsitzende von Schaeffler angesprochen auf den Inflation Reduction Act: "Wir werden ihn auf jeden Fall nutzen, um verstärkt in den USA zu investieren. Der IRA wird dem Thema Nachhaltigkeit in Amerika mehr Schwung verleihen. Das betrifft nicht nur Autos, sondern auch die Industriebereiche, in denen wir tätig sind. Ich glaube, dass die amerikanische Wirtschaft einen signifikanten Anschub bekommen wird."

Klaus Rosenfeld sieht Europa in der Frage nach den richtigen Subventionen noch nicht ideal aufgestellt. Im Gespräch mit der WELT am SONNTAG sagte er: "Europäische Programme gibt es schon. Denken Sie an den Green Deal. Die Frage ist, was am besten wirkt. Der IRA ist mit sehr viel Pragmatismus gemacht. Nehmen Sie das Beispiel Wasserstoff: In den USA wird der Wasserstoffpreis subventioniert. Bei uns gibt es die von der EU geförderten IPCEI-Projekte. Was den notwendigen Innovations- und Technologieschub besser befördert, wird man sehen."

Schaeffler ist nach Bosch, ZF und Continental der viertgrößte deutsche Zulieferer. In den USA, Kanada und Mexiko betreibt das Unternehmen aktuell bereits zehn Standorte, darunter auch den Raumfahrt-Standort Schaeffler Aerospace USA in Winsted/Connecticut. Auch der Volkswagen-Konzern plant aktuell weitere Investitionen in den USA, um mehr Förderung durch den Inflation Reduction Act zu erhalten. (lw)

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