Ganz so spektakulär wie die Pressekonferenz des FC Bayern in der vorletzten Woche war die Telefonkonferenz mit den VW-Vorständen Frank Witter (Finanzen) und Christian Dahlheim (Vertrieb) zwar nicht, aber einige interessante Aussagen waren dabei. Das dritte Quartal war neben Währungsschwankungen "wie erwartet" von den Folgen der Umstellung auf WLTP geprägt, sagte Witter. Zwar rechnet er damit, dass Ende Oktober das Schlimmste überstanden ist weil dann die meisten wichtigen Modelle zertifiziert sein sollen, der neue Prüfzyklus werde sich aber auch in den kommenden Monaten bemerkbar machen. Das Erreichen der Jahresziele werde vor diesem Hintergrund "kein Spaziergang". Selbst nach dem Jahreswechsel werde es noch Auswirkungen geben, sagte Witter: "WLTP is the new normal." Dass VW solche Probleme mit der Umstellung hat, liegt unter anderem am komplexen Modellangebot, wie der Vorstand selbstkritisch anmerkte. Dennoch sei er optimistisch, dass VW die hohen Zukunftsinvestitionen aus eigener Kraft werde stemmen können.
Zu den großen Herausforderungen der Zukunft gehören vor allem die Elektromobilität und das autonome Fahren. Noch hat der Konzern keine Entscheidung über eine eigene Batteriezellproduktion getroffen. Man sei grundsätzlich offen für Kooperationen. Auch beim autonomen Fahren ist noch nicht sicher, ob VW die entsprechende Technik selbst entwickelt oder durch eine Kooperation darauf zugreift. Witter sagte, es sei "eine sehr teure Geschichte", alles selbst zu entwickeln, deshalb sei man "in Gesprächen mit anderen Playern". Vor allem in Amerika gebe es bereits Firmen, die weiter sein als VW, als Beispiel nannte er die Google-Tochter Waymo.