Toyota bleibt wertvollste Automarke

New York. Toyota bleibt im Jahr eins nach dem VW-Skandal die wertvollste Automarke der Welt. Der japanische Autobauer konnte seinen Abstand auf die Verfolger in einem umfangreichen Marken-Ranking des amerikanischen Marktforschungs-Unternehmens Millward Brown sogar leicht um zwei Prozent ausbauen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen wie bisher BMW und Mercedes.

Klarer Gewinner im Markenranking "Global BrandZ" ist der US-Elektroautobauer Tesla, der es erstmals unter die zehn wertvollsten Automarken schaffte. Ebenso klarer Verlierer ist Audi, dessen Markenwert sich um sechs Prozent verringerte. Die Autoren der Studie sehen den Rückfall im VW-Dieselskandal begründet.

"Volkswagen kämpft, um die Auswirkungen der Enthüllungen um die Umgehung von Emissionsstandards klein zu halten. Darunter leidet auch Audi", heißt es in der neuen Markenwertstudie "BrandZ" von Millward Brown.

Toyota hat nach Einschätzung von Global BrandZ-Studienleiter Peter Walshe seinen Markenwert vor allem steigern können, indem der Hersteller nachhaltigen Wert auf die Kundenzufriedenheit legt. "Aus Sicht der Kunden ist Toyota eine hochwertige Marke, die laufend Innovationen in den Markt einführt," sagte Walshe. "Darin liegt die Stärke von Toyota und der Grund für solch hohe Verkaufsvolumen."

Toyota ist bereits zum neunten Mal an Position eins in diesem Ranking, das es seit elf Jahren gibt.

Tesla verdrängte unterdessen die Toyota-Nobelmarke Lexus von deren bislang gehaltener Position zehn. "Tesla ist als Luxusmarke etwas völlig anderes als alle Wettbewerber, und gerade das macht den Unterschied aus," erklärt Markenexperte Walshe zu dieser Entwicklung. Die Ankündigung des neuen Massen-Kompaktmodells Tesla 3 habe den Wert der Marke deutlich nach oben befördert.

Porsche rückte nach einiger Zeit auf den hinteren Rängen wieder unter die ersten zehn Top-Marken zurück und liegt nun knapp vor Tesla.

BMW verbesserte sich ebenfalls leicht. Rückenwind für die Marke sei vor allem durch den neuen 7er gekommen, erklärt Markenberater Walshe dazu. International habe aber auch der Elektro-Flitzer i8 und der i3 der Marke zusätzliche Beachtung gebracht. "BMW hat eine enorme Markenerfahrung und der hohe Fahrspaß der aktuellen Modelle ist wirklich unglaublich und sorgt für hohe Attraktivität."

Mercedes konnte sich in dem Ranking spürbar verbessern um vier Prozent. Geholfen habe dabei die neue E-Klasse und das sehr gut laufende Geschäft in China, erklärte Walsh zu der Entwicklung bei den Schwaben.

Der Abgas-Skandal hat nach Einschätzung der Markenexperten von Millward Brown deutlich den markenwert der VW-Kernmarke Volkswagen und auch von Audi beeinträchtigt. Volkswagen rutschte aus der Top-10-Liste heraus, im Vorjahr hatte die Marke noch auf Position acht gelegen.

Für Nick Bull, Leiter der Geschäftsentwicklung bei Millward Brown, ist ein Trend in der Bewertung von Automarken unverkennbar: "Die neuen Konsumenten sind weniger interessiert an konkreten Features von Autos, sondern mehr an Carsharing-Konzepten und Technologie. Diese bisherigen Nischen-Aktivitäten werden mehr und mehr zu einem Mainstream-Aspekt."