Autokäufer vertrauen deutschen Marken

Pia Krix

Eine aktuelle Untersuchung der Beratungsfirma BrainJuicer hat die emotionale Bindung der deutschen Autokäufer zu ihrem Fahrzeug untersucht. Ihr Herz schlägt vor allem für VW und BMW, aber auch für Mercedes.

Mittwoch, 11. Februar 2015, 12.40 Uhr

Hamburg. Die Deutschen lieben ihr Auto, besonders stark ist ihre Liebe zu deutschen Marken. Neu ist diese Erkenntnis nicht, die Markenstudie der Beratung BrainJuicer erklärt aber, warum das so ist: Die starke emotionale Bindung werde besonders durch die Wahrnehmung von Qualität und Zuverlässigkeit getrieben. Beides erzeuge ein starkes Vertrauen in die deutschen Marken. Die emotionale Entscheidung für eine Automarke stehe klar vor der rationalen Beurteilung eines neuen Fahrzeugs.

BrainJuicer hat die Studie unter 750 deutschen Autofahrern im Alter von 18 bis 65 Jahren Mitte Januar 2015 durchgeführt. Ähnlich wie bei Hotelbewertungen erhält jede Automarke eine bestimmte Zahl an Sternen, die die emotionale Stärke der Marke widerspiegeln soll. Unter den getesteten Automarken waren VW und BMW eindeutig die stärksten Marken, dicht gefolgt von Mercedes. Alle drei Marken erhielten mit vier Sternen eine hohe Bewertung. Mini erzielte als einzige Marke in diesem Test drei Sterne, die übrigen getesteten Marken erreichten nur zwei.

Laut der Studie bekamen Volkswagen, BMW und Mercedes vier Sterne, weil die Probanden ein klares Bild dieser Marken im Kopf haben. Positive Emotionen löse VW vor allem durch Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität aus. BMW und Mercedes stünden dagegen klar für Luxus und Hochwertigkeit sowie Robustheit (Mercedes) beziehungweise Sportlichkeit (BMW).

Opel werde zwar als deutsche Automarke wahrgenommen, erhielt aber nur zwei Sterne. "Es zeigt sich, dass Opel zwar eine etablierte Marke ist, aber noch immer ein durchwachsenes Image besitzt", heißt es in der Untersuchung. Positiv sei, dass die aktuellen Maßnahmen zum Wandel der Marke, unterstützt durch das bekannte Testimonial, BVB-Trainer Jürgen Klopp, positiv wahrgenommen würden.

Von den getesteten asiatischen Marken hätten die Deutschen außer der Herkunft kein klares Bild. Die Importeure böten ein gefühlt gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber meistens auch nichts Besonderes aus Sicht der Befragten. Das Schlusslicht bildet die rumänische Marke Dacia. Trotz der niedrigen Bewertung scheint sie aber laut der Auswertung in den Köpfen der Konsumenten klar positioniert zu sein: Dacia gilt als ein Anbieter für Menschen mit geringem Budget, der einfache Qualität zu erschwinglichen Preisen bietet.

Die Studie kommt zu dem Schluss: Rationale Gründe seien nicht die erste Entscheidungsgrundlage bei der Wahl eines neuen Autos. Qualität sei zwar wichtig, reiche alleine aber nicht aus. "Eine Automarke muss nicht nur eine ausgeprägte Persönlichkeit haben, sondern auch instinktiv positive Emotionen auslösen, um von den Deutschen ins Herz geschlossen zu werden."