Ingolstadt. Die VW-Tochter Audi will einen Teil ihres Bordnetzes von zwölf auf 48 Volt umstellen. Das gab der Autohersteller am heutigen Montag (25. August) bekannt. Diese Maßnahme sei "ein weiterer Technikbaustein, um neue Technologien ins Auto zu integrieren und Leistung und Effizienz der Automobile gleichermaßen zu steigern", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
"In unserer Antriebssstrategie nutzen wir alle Möglichkeiten der Elektrifizierung. Dabei spielt das 48-Volt-Teilbordnetz eine große Rolle", erklärt darin Audis Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg. "Es ermöglicht uns, größere Energiemengen zu übertragen. Damit ist es Voraussetzung für neue Technologien, mit denen wir mehr Sportlichkeit, Effizienz und Komfort erreichen."
Die Möglichkeiten des 48-Volt-Netzes hatte der Autohersteller vor Kurzem mit seinen Showcars A6 TDI Concept und RS 5 TDI Concept demonstriert. Beide Modelle sind mit einem elektrisch angetriebenen Verdichter ausgestattet. Dieser arbeitet unabhängig von der Motorlast und verbessert das Beschleunigungsverhalten somit erheblich. Mit der 48-Volt-Technologie lassen sich zudem Komfortsysteme im dynamischen Fahrwerksbereich besser umsetzen. Der Hersteller kündigt an, zu dieser Entwicklung "in Kürze" verschiedene Anwendungen vorstellen zu wollen.Laut Audi sind die Zwölf-Volt-Bordnetze an der Grenze ihrer Möglichkeiten angelangt. In Summe lasteten die so genannten "statischen Verbraucher" vor allem bei niedrigen Temperaturen die Lichtmaschine, die bis zu drei kW Leistung aufbringt, komplett aus. Für neue, dynamische Verbraucher wie zum Beispiel leistungsstarke elektrisch angetriebene Verdichter reiche die Batterieleistung nicht mehr aus. Deshalb haben die Audi-Ingenieure als Lösung das zweite Teilbordnetz mit einer Spannung von 48 Volt entwickelt, das das 12-Volt-Netz ergänzt. Die höhere Spannung ermögliche geringere Leitungsquerschnitte bei den Kabeln, das Gewicht des Kabelsatzes gehe zurück ebenso wie die Verlustleistung.Das 48-Volt-Netz nutzt neue Speichertechnologien und ist für Audi ein wichtiger Baustein innerhalb der Strategie, den Antrieb in verschiedenen Stufen zu elektrifizieren. Die Entwickler im Konzern haben bereits einen skalierbaren Modulbaukasten konzipiert, darunter eine Version, die den elektrisch angetriebenen Verdichter einbindet.