Mini schrumpft die Modellpalette

München. Die BMW-Tochter Mini schrumpft ihre Modellpalette und will sich mittelfristig nur noch auf fünf Kernmodelle konzentrieren. Diese sollen sich deutlich stärker als bislang voneinander abgrenzen, sagte BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer am Mittwoch bei einem Pressegespräch in München. Derzeit hat Mini sieben Modelle im Angebot. "Weniger ist mehr", verkündete Schwarzenbauer. Nur durch eine Reduzierung auf fünf sogenannte "Superheroes" könne die Kultmarke authentisch und außergewöhnlich bleiben. Schwarzenbauer bekräftigte zudem das Vorhaben, bald einen elektrischen Mini auf die Straße zu schicken, nannte aber keinen genauen Zeitplan.

Der BMW-Manager gab auch keine Details zu den fünf künftigen Mini-Modellen preis. Mini-Designchef Anders Warming beschrieb ein künftiges Stadtauto, ein Familienfahrzeug, einen Geländewagen, ein offenes Modell sowie einen "Joker", der sich noch in der Entwicklung befinde. Laut Mini-Markenchef Jochen Goller dauert die Umstellung auf die verkleinerte Modellpalette "mindestens bis 2020".

Nach dem gerade abgeschlossenen Modellwechsel des Basismodells Mini Hatch und den zunächst schleppenden Verkaufszahlen sieht Schwarzenbauer die Marke zum Jahresende wieder auf Wachstumskurs. Die Monate Oktober bis Dezember würden die besten der Mini-Geschichte. Der Jahresabsatz werde in etwa das Rekordniveau von 305.000 Autos aus dem vergangenen Jahr erreichen. Für 2015 rechnet der Vorstand mit einem deutlichen Wachstum.

BMW-Chef Norbert Reithofer hatte schon im Frühjahr im Interview mit Automobilwoche gesagt, dass das Volumen nicht das alleinige Kriterium bei einer Premiummarke sein dürfe. Auch für Schwarzenbauer sind die Verkaufszahlen nicht mehr der Haupttreiber für Mini. Stattdessen will er mehr Möglichkeiten für Sonderausstattungen schaffen und sieht auch bei den Preisen noch "Luft nach oben".