Stuttgart. Der Stuttgarter Konzern Daimler investiert bis 2020 rund 1,5 Milliarden Euro in das Pkw-Werk Sindelfingen. Das Unternehmen schloss mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung zur Modernisierung des Werks und zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze. "Wir wachsen dynamisch im Ausland und investieren gleichzeitig weiter massiv in unsere deutschen Standorte. Die Betriebsvereinbarung verknüpft zukunftssichernde Investitionen mit ebenso notwendigen Kostenoptimierungen", so Daimler-Chef Dieter Zetsche. "Dieses Vorgehen ist die Grundlage unseres Erfolgs und das Fundament unserer Wachstumsstrategie ‚Mercedes-Benz 2020‘." Mit dem Gesamtpaket werde der Standort Sindelfingen fit für den globalen Wettbewerb gemacht, versichert Zetsche.
Die Vereinbarung sieht eine Kostenentlastung in dreistelliger Millionenhöhe über mehrere Jahre hinweg und eine höhere Flexibilität vor. Im Gegenzug wird Daimler Investitionen in Milliardenhöhe zur Modernisierung des Werks vornehmen und ein neues Fahrzeug in Sindelfingen fertigen. Neben der Investitionszusagen war den Arbeitnehmervertretern vor allem die Zusicherung des neuen Autos wichtig, ferner 100 Festanstellungen und eine Erhöhung der Ausbildungsplätze ab dem Jahr 2016 für fünf Jahre um insgesamt 150.
Zu den Kernprojekten zählen die Errichtung eines neuen Rohbaus, einer neuen Lackiererei, der Bau einer neuen Montagehalle für die neue Generation der E-Klasse sowie deren Nachfolger. Am weltweit größten Produktionsstandort von Mercedes Pkw entsteht zudem ein Logistikzentrum für die nächste E-Klasse. Dort übernehmen künftig Lieferanten und Dienstleister den Warenein- und ausgang, erklärt Daimler.
Der Betriebsrat hat bei der Fremdvergabe von Leistungen durchgesetzt, dass für die Beschäftigten ein vergleichbarer Arbeitsplatz gefunden wird. "Insbesondere Kolleginnen und Kollegen mit gesundheitlichen Einschränkungen wird ein angemessener Arbeitsplatz angeboten", so Ergun Lümali, Betriebsratsvorsitzender am Standort Sindelfingen.