München. Vor allem für in China zu besetzende Stellen wünschen sich europäische Hersteller und Zulieferer in vielen Fällen chinesische Kandidaten mit europäischer Ausbildung und interkulturellen Fähigkeiten. Denn die ausschließlich in China ausgebildeten Akademiker entsprechen oft nicht den Ansprüchen der Unternehmen an Fach- und Führungskräfte. Der Kontakt zwischen den in Europa lebenden Kandidaten und den chinesischen Personalern kommt allerdings oft nur schwer zustande. Deshalb holen deutsche Automobilhersteller und -zulieferer auch ihre chinesischen Recruiting-Teams zu speziellen Job-Messen wie den „Chinese Talent Days“ in Köln.
Bei der Veranstaltung sollen 50 bis 60 Unternehmen, unter ihnen BASF, Benteler, BMW, Bosch, Daimler, Mann+Hummel und Schaeffler, auf 1400 bis 1600 chinesische Kandidaten treffen. Nach den Beobachtungen der Messe-Veranstalter haben die Unternehmen aus den Erfahrungen früherer Messen Konsequenzen gezogen und bringen nun zunehmend die Recruiter ihrer chinesischen Niederlassungen zu der Messe, statt den Kontakt allein über die deutschen Personaler der Zentrale herzustellen. Die chinesischen HR-Spezialisten und die Bewerber verstehen sich offenbar beispielsweise besser, wenn es um das Tempo geht. Vom Erstkontakt bis zur Einstellung vergehen beispielsweise in China oft nur einige Wochen, während deutsche Personalabteilungen hier oft in Monaten denken. Immer wieder, so berichten die Messe-Veranstalter von „Campus China“, komme es vor, dass die chinesischen Recruiter direkt nach der Messe, noch vor Ort in Deutschland Verträge mit den Kandidaten abschlössen.
Die Veranstaltung findet am 16. und 17. Mai in Köln statt. Weitere Informationen sind auf der Homepage von Campus China (www.campus-china.de) verfügbar.