Mini-Produktion bei Nedcar startet im Sommer

Born. BMW baut beim Auftragsfertiger Nedcar im niederländischen Born nahe Maastricht ab Sommer den neuen Mini Hatch. Das gaben Produktionsvorstand Harald Krüger und Einkaufschef Klaus Draeger am heutigen Montag (17.2.) vor Ort in den Niederlanden bekannt. BMW ist der einzige Autohersteller, der Serienmodelle in Holland fertigen lässt. Die Vorbereitungen bei Nedcar sind in vollem Gang. 1500 Mitarbeiter sind zum Produktionsstart an Bord, in diesem Jahr sollen noch bis zu vierhundert Beschäftigte hinzu kommen. Das Produktionsvolumen soll in diesem Jahr im fünfstelligen Bereich liegen. Der Mini steht auf der neuen UKL-Plattform, die sich die Marke mit den frontgetriebenen Klein- und Kompaktwagen von BMW teilt.

Die dritte Generation des Mini unter der Regie von BMW kommt Mitte März in den Handel. Im vergangenen Jahr wurden 305.030 Einheiten des Retrofahrzeugs verkauft, davon entfielen 128.478 auf die klassischen Hatchback-Modelle, 101.897 auf das SUV Countryman, der beim Auftragsfertiger Magna Steyr gebaut wird. Der kleinere Bruder des Countryman, der Paceman, ebenfalls bei Magna gefertigt, kam auf 14.687 Einheiten, die Coupé-Variante des Kleinwagens nur auf 8436.

BMW teilt die Mini-Produktion künftig auf das Stammwerk Oxford und auf das Nedcar-Werk in Born. "Die Splitfertigung des neuen Mini verschafft unserem weltweiten Produktionsnetzwerk eine zusätzliche Atmungsmöglichkeit", so Draeger bei einem Werksbesuch in den Niederlanden. Produktionschef Krüger will so "zusätzliche externe Produktionskapazitäten, über die Kapazität des Mini-Werks Oxford von mittelfristig 260.000 Einheiten pro Jahr hinaus" bereitstellen. Das Teilen der Produktion zwischen zwei Standorten "gibt uns auch größere Flexibilität für andere Modelle".

BMW baut nicht nur mithilfe des Auftragsfertigers Nedcar seine weltweiten Kapazitäten aus. Ende 2013 gab der Hersteller bekannt, zwischen den Jahren 2012 und 2015 rund 750 Millionen Pfund in das Mini-Hauptwerk Oxford, das Presswerk Swindon und in das Motorenwerk in Hams Hall zu investieren.

Mitte Dezember vergangenen Jahres hat der Konzern bereits den ersten Spatenstich für ein neues Werk in Brasilien am Standort Araquari im Bundesstaat Santa Catarina gefeiert. Ferner plant der Autobauer ein weiteres Vollwerk im NAFTA-Raum, nach Automobilwoche-Informationen sind derzeit vier Standorte in Mexiko im Gespräch. BMW will dort Mittelklasse-Modelle bauen. Parallel erweitert der Hersteller seine Kapazitäten im US-Werk Spartanburg. Ab Sommer diesen Jahres wird dort neben X3, X5 und X6 auch der neue Geländewagen X4 vom Band laufen.

BMW hat bereits vor einigen Wochen bestätigt, den Vertrag mit dem Auftragsfertiger Magna Steyr weiterzuführen. Bei Magna im österreichischen Graz werden derzeit die Mini-Modelle Countryman und Paceman gebaut, die Produktion läuft aber 2016 aus. Bei Magna sollen künftig verschiedene BMW-Modelle gebaut werden, je nach Nachfrage können die Fertigungsaufträge wechseln.