Shenzhen/Stuttgart. Die ersten Fahrzeuge von Daimlers Elektroauto Denza sind bei Shenzhen BYD Daimler New Technology (BDNT) in China vom Band gelaufen. Das gab der Stuttgarter Autohersteller jetzt bekannt. Der Produktionsstart sei "ein weiterer Meilenstein in der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Partner BYD". Das Gemeinschaftsunternehmen BDNT sei das erste deutsch-chinesische Joint-Venture, das rein elektrische Fahrzeuge in und für China produziert. Daimler profitiert bei der Zusammenarbeit von BYDs Batterietechnologie und will jetzt im Reich der Mitte "neue Maßstäbe bei Sicherheit und Qualität" made in Germany setzen.
Die ersten Modelle kommen Ende September auf den chinesischen Markt. Vertrieben wird das Elektroauto über ein eigenständiges Händlernetz, eingeführt wird es zum Einstiegspreis von 369.000 Renmimbi (umgerechnet rund 45.700 Euro). Verschiedene Argumente sollen die chinesischen Kunden überzeugen: Die Zuschüsse von nationalen und lokalen staatlichen Stellen belaufen sich nach Angaben von Daimler auf fast 120.000 Renmimbi (etwa 14.900 Euro) und gehen direkt vom Fahrzeugpreis ab. In Metropolen wie Schanghai ist der Denza zudem von der Zulassungsbeschränkung befreit, Kunden erhalten ihre Nummernschilder kostenlos. Darüber hinaus entfällt auch die zehnprozentige Mehrwertsteuer in China.
"Der Denza ist das erste Auto, das Daimler komplett außerhalb Deutschlands entwickelt hat. Es erfüllt voll und ganz das Versprechen, das sicherste, zuverlässigste und durchdachteste Elektroauto zu sein, das in und für China gefertigt wird", so Daimlers China-Vorstand Hubertus Troska. "Unsere gemeinsame Investition von über 300 Millionen Euro beweist, dass Denza das mit Abstand umfassendste Engagement für Elektrofahrzeuge in China und ein Eckpfeiler unserer lokalen Strategie für Elektromobilität ist."
Daimler betont die Qualität des neuen Fahrzeugs. Die Qualitätsstandards seien auf die gesamte Teile- und Zulieferkette ausgedehnt worden und mit beträchtlichen Investitionen in modernste Fertigungstechnologien abgesichert. Spezielle Schulungen für die Produktionsmitarbeiter seien Teil der auf Qualität ausgerichteten Produktionsphilosophie von Denza. Dazu gehört beispielsweise der sichere Umgang mit Hochvolttechnologie.Der Denza wird als modernes Stadtauto für Familien und Flottenkunden beworben. Herzstück des Fünfsitzers ist eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie, die in einem Leichtbau-Aluminiumgehäuse aus Stranggussprofilen sitzt. Mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern soll der Denza täglich für Kurz- und Langstrecken zum Einsatz kommen und ist nicht wie der Elektrowagen i3 von BMW nur für kürzere Strecken gedacht. An einer 22-kW-Wallbox können Kunden das Elektrofahrzeug in weniger als drei Stunden voll aufladen. Alternativ funktioniert das Laden auch an der Steckdose zu Hause.