BMW präsentiert seriennahe Version des Carbonflitzers i8

Miramas. Nach der Weltpremiere des ersten elektrisch betriebenen Stadtwagens i3 präsentiert BMW jetzt eine nachhaltige Alternative im Sportwagensegment. Auf einem Testgelände im französischen Miramas stellt die i-Submarke des Münchner Autobauers derzeit den Prototypen des zweiten Serienfahrzeugs, den i8, vor. Das Plug-in-Hybrid-Modell kommt im Frühjahr kommenden Jahres zu den Händlern. Wie Automobilwoche erfuhr, rechnen die Entwickler noch mit rund neun Monaten bis zur Markteinführung. Im Gegensatz zum Citycar i3, das zuerst in Europa und später in den USA und weiteren Märkten eingeführt wird, kommt der Sportwagen sofort weltweit in den Handel.

Laut Hendrik Wenders, Produktmanager des i8, wird das Auto in rund 50 Ländern vertrieben, und zwar in den Märkten, in denen BMW seine größten Fahrzeuge X6, Sechser und Siebener anbietet. „Die USA werden der mit Abstand größte Absatzmarkt für den i8 sein“, so Wenders. Verkaufspotenzial sieht er in Europa vor allem in Großbritannien, Deutschland und Frankreich, auch in Asien will BMW mit dem i8 Kunden von anderen Premiummarken anlocken – primär von Audi und Porsche. Zielgruppe sind kaufkräftige, technikaffine Menschen ab 35 Jahren, vorwiegend Männer, die nicht nur das Sportwagen-Feeling mögen, sondern auch verantwortungsbewusst fahren möchten.

Der i8 wird über dieselben neuen Vertriebswege verkauft wie der i3, der Kunde kann ihn also nicht nur beim Händler, sondern auch online, über ein Callcenter oder bei einem Verkaufsberater, der zu ihm nach Hause kommt, bestellen. Ob i8-Kunden im Rahmen des neuen Service-Programms „360 Grad Electric“ auch wahlweise ein alternativ betriebener BMW angeboten wird – i3-Käufer können sich beispielsweise am Wochenende einen Fünfer ausleihen – werde derzeit intern noch diskutiert, berichtet Wenders.

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Der i8 feiert im September auf der IAA in Frankfurt Weltpremiere. Vor zwei Jahren hatte BMW dort auch die Konzeptstudie vorgestellt. Der Viersitzer in der Serienversion ist knapp 4,7 Meter lang, 1,94 Meter breit und knapp 1,3 Meter hoch, der Radstand beträgt 2,8 Meter. Er wird neben einem batteriebetriebenen Antrieb auch über einen neu entwickelten 1,5-Liter-Benziner verfügen. Der Dreizylinder leistet 231 PS und treibt die Hinterräder an, die 131 PS starke E-Maschine leitet die Kraft an die Vorderachse. Dieses Antriebssystem ermöglicht ein rein elektrisches Fahren mit einer Reichweite von bis zu 35 Kilometern und eine Geschwindigkeit von bis zu 120 Kilometer pro Stunde.

Den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch gibt BMW mit weniger als 2,5 Liter je 100 Kilometer an, der CO2-Ausstoß beträgt weniger als 59 Gramm pro Kilometer. Mit einer Gesamtleistung von 362 PS beschleunigt der Hybrid-Sportler von Null auf Hundert in unter 4,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 250 Kilometer pro Stunde abgeregelt.

Der i8 wird wie das Citycar im modernsten deutschen BMW-Werk in Leipzig gebaut. Wie beim i3 setzt BMW auch bei dem Sportwagen auf seine neue Leichtbaukonstruktion: Ein Drive-Modul, ein Chassis aus Aluminium, und ein Life-Modul, eine Fahrgastzelle aus Carbon. Verbrennungs- und Elektromotor, Energiespeicher, Leistungselektronik, Fahrwerkskomponenten sowie Struktur- und Crashfunktionen sind im Drive-Modul angesiedelt. Diese neue Struktur ermöglicht einen besonders tiefen Fahrzeugschwerpunkt und eine Achslastverteilung im Verhältnis 50:50 – und das macht sich bei der Fahrt auf der Teststrecke in Miramas durch ein sehr agiles Fahrverhalten positiv bemerkbar.

Das genaue Datum der Markteinführung will BMW noch nicht bekannt geben. Zunächst kommt das Citycar i3 im November in Europa in den Handel, Länder wie die USA, Japan und China sollen im ersten Halbjahr 2014 folgen. Der i3 wird 34.950 Euro kosten, mit Range-Extender 39.950 Euro. Wie viele Einheiten BMW im ersten vollen Produktionsjahr 2014 verkaufen will, sagt der Hersteller noch nicht. "Wir werden ein signifikanter Spieler in dem Markt sein, kein Nischenanbieter", hatte Vertriebsvorstand Ian Robertson bei der Weltpremiere in London gesagt. Er betonte, ein "Schlüsselziel" sei gewesen, mit dem i3 "vom ersten Tag an Geld zu verdienen". Das gilt genauso für den i8. Sein Preis liegt im „niedrigen sechsstelligen Bereich“, Insider schätzen, dass der Hybrid-Sportler zwischen 120.000 und 130.000 Euro kosten soll.

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