München. Der Kampf um Top-Managerinnen wird härter: Jetzt hat die Deutsche Bahn eine BMW-Ingenieurin abgeworben. Die 54-jährige Heike Hanagarth wird Technik-Vorstand bei der Bahn. "Somit ist in einem großen deutschen Konzern erstmals eine Frau ausschließlich für Technik zuständig", sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube.
Hanagarth verantwortete seit Ende 2011 im BMW-Werk München die Motorenproduktion, zuvor arbeitete sie bei Daimler und beim Motorenbauer Tognum. Bei BMW war sie als als Hauptabeilungsleiterin beschäftigt, das ist bei dem Autobauer die dritte Führungsebene. Für BMW ist der Weggang von Hanagarth ein schwerer Schlag, bemüht sich das Unternehmen doch seit Jahren, mehr Frauen in Führungspositionen zu holen – was angesichts der vergleichsweise geringen Zahl an weiblichen Ingenieuren eine anspruchsvolle Aufgabe ist.BMW verliert Top-Managerin an Deutsche Bahn
Bei der Suche nach weiblichen Spitzenkräften wildern die Headhunter auch in fremden Branchen. Jetzt hat die Deutsche Bahn bei BMW eine Top-Managerin abgeworben: Heike Hanagarth, im Münchner Werk für die Motorenproduktion zuständig, wechselt als Technik-Vorstand zur Bahn. "Somit ist in einem großen deutschen Konzern erstmals eine Frau ausschließlich für Technik zuständig", verkündet Bahn-Chef Rüdiger Grube.
Erste Vorstandsfrau für Technik
Um einer möglichen gesetzlichen Frauenquote zuvor zu kommen, besetzen immer mehr Unternehmen auch im Vorstand eine Position mit einer Managerin – allerdings kaum für das Technik-Ressort, sondern gern für sogenannte "weiche" Themen. Bei Daimler ist die erste weibliche Vorstand, Christine Hohmann-Dennhardt, für Integrität und Recht zuständig, bei BMW ist Milagros Caińa-Andree die erste Vorstandsfrau für Personal.
Der Karrieresprung der promovierten Maschinenbau-Ingenieurin Hanagarth, die einige Hierarchiestufen überspringt, kommt für viele in der Autoindustrie überraschend – allerdings nicht für Personalvermittler. Die anhaltende Diskussion über mehr Frauen in Führungspositionen hat den Wettbewerb um die wenigen Spitzen-Kandidatinnen extrem verschärft.Hanagarth wird bei der Bahn die einzige Frau in einem sechsköpfigen Vorstand sein. Zwar saß dort schon einmal von 2005 bis 2009 eine Frau, Margret Suckale, aber auch sie war für das weiche Ressort Personal zuständig.