Frankfurt am Main. Der Autozulieferer Continental wünscht sich einen möglichst kalten Winter, der dem Absatz von Pkw-Reifen dringend benötigte Impulse verschaffen könnte. "Das Geschäft mit Sommerreifen ist sehr schwach gelaufen", sagte Nikolai Setzer, das im Führungsgremium des Conti-Konzerns für die Reifensparte verantwortliche Vorstandsmitglied, auf der IAA im Interview mit Automobilwoche. "Wir brauchen jetzt eine möglichst starke Wintersaison, um einen Ausgleich zu schaffen".
Laut Setzer lag der Absatz auf den europäischen Reifenmärkten im ersten Halbjahr 2013 im Branchenschnitt um rund vier Prozentpunkte niedriger als im Vergleichszeitraum 2012. Beim Sell-out, der Auslieferung vom Handel an die Konsumenten, liege der deutschen Pkw-Markt gar um acht Prozent unter Vorjahr, bei Lkw-Reifen um drei Prozent. Auch Conti habe sich der Entwicklung nicht völlig entziehen können.Reifengeschäft
Conti hofft auf harten Winter
Conti setzt große Erwartungen in die kalte Jahreszeit. Doch dem Reifensparten-Chef zufolge lässt es der Handel in einem wichtigen Sektor zu langsam angehen.
Auftragsspitzen als Herausforderung
Um eine früher gestellte Prognose halten zu können, wonach Conti im laufenden Geschäftsjahr im Reifenverkauf auf dem europäischen Kontinent um bis zu ein Prozent zulegen könnte, müsste das vierte Quartal Setzer zufolge ein Plus von rund vier Prozent erbringen. "Dafür brauchen wir einen strengen Winter", so der Manager. Allerdings laufe die Bevorratung der Conti-Vertriebspartner mit Winterrreifen derzeit "sehr zögerlich" (Setzer). Vor allem Großhändler würden "lange mit ihren Bestellungen warten".
Daher warnt Conti die Autofahrer schon jetzt vor möglichen Versorgungsengpässen. "Hoffentlich ist genug Ware verfügbar, wenn der erste Schnee fällt", sagt Setzer. "Es dürfte schwierig sein, die absehbaren Auftragsspitzen abzudecken, denn wir können nur begrenzte Stückzahlen in den verschiedenen Größen vorhalten". Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2014 zeigte sich Setzer eher zuversichtlich: "Es könnte tendenziell endlich wieder ein normales Jahr werden", so die Führungskraft. "Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre werden wir in unseren Prognosen aber etwas verhaltener planen".
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