München. Die VW-Tochter Audi will ihr Gebrauchtwagengeschäft professionalisieren. Das kündigte Vertriebsvorstand Luca de Meo bei der Präsentation der Halbjahreszahlen in Freising bei München an. "Wir wollen das Gebrauchtwagengeschäft für unsere Kunden attraktiver und für unsere Partner profitabler machen", so de Meo. Ein nachhaltiges Gebrauchtwagengeschäft sei eine gute Grundlage für die Performance im Neuwagenbereich. "Bekommt ein Audi-Kunde auch nach einigen Jahren einen guten Preis für sein Auto, dann wird er seiner Marke treu bleiben."
Bei Audi läuft bereits das Programm "Gebrauchtwagen plus", "das haben wir bereits in den meisten unserer weltweiten Kernmärkte eingeführt", so de Meo. Mehr als 50 Prozent der Audi-Händler böten derzeit gebrauchte Fahrzeuge an. Eine Ausweitung und Professionalisierung des Geschäfts käme in erster Linie den Vertriebspartnern zugute, sagte der Audi-Manager. Doch auch der Hersteller würde von einem Ausbau profitieren: Verdienten die Händler mehr Geld, wären sie auch bereit, mehr zu investieren. "Es gibt einige Wettbewerber, die in diesem Gebiet besser sind als wir", gab der Vertriebschef zu. Er kündigte die Eröffnung eines großen Gebrauchtwagen-Zenters im bayerischen Eching nahe des Münchner Flughafens für September dieses Jahres an. Das Gebäude befindet sich noch im Bau.Neben dem Ausbau des Gebrauchtwagengeschäfts legt de Meo einen weiteren Schwerpunkt auf den Sportwagen- und Motorsportbereich: "Nie zuvor hatte Audi eine breitere Palette von RS-Modellen als heute im Markt. Und wir sehen, dass diese Produkte in vielen Märkten überaus beliebt sind." Im ersten Halbjahr wurden weltweit knapp 26.000 S- und RS-Modelle verkauft, ein Zuwachs von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Um den Absatz weiter zu pushen, startet die Marke mit den vier Ringen eine Werbeoffensive, unter anderem mit einem TV-Spot, der die Nähe der leistungsstarken Fahrzeuge zum Rennwagen demonstriert. Zudem will der Autohersteller das Thema "Ultra", darunter fasst Audi Leichtbau, Nachhaltigkeit und Effizienz zusammen, verstärkt in der Öffentlichkeit spielen. Der bayerische Wettbewerber BMW trommelt bereits das ganze Jahr für sein neues Elektromobil i3, das im November auf den Markt kommt.Finanzvorstand Axel Strotbek bekräftigte die Strategie des Unternehmens, auf Hybrid- und nicht auf Elektroautos zu setzen. De Meo erklärte am Rande der Veranstaltung, dass man gegebenenfalls auf die Entwicklungskompetenzen des VW-Konzern zurückgreifen könnten, derzeit sieht er aber keine Veranlassung, ein Elektrofahrzeug auf den Markt zu bringen. Der Marketingvorstand will den Markenclaim "Vorsprung durch Technik" wieder mehr ins Bewusstsein der Kunden bringen, indem er neue Technologien wie den Hybrid- oder den Erdgas-Antrieb verstärkt bewirbt. "Der erste große kommunikative Auftritt wird die neue Kampagne für den A3 e-tron sein", kündigte er an.Audi will Geschäft mit Gebrauchten ausbauen
Vertriebschef Luca de Meo will das Gebrauchtwagengeschäft von Audi professionalisieren. Zwar böten bereits mehr als 50 Prozent der Audi-Händler gebrauchte Fahrzeuge an, im Vergleich zum Wettbewerb habe die Marke mit den vier Ringen aber noch Nachholbedarf. Im September will Audi ein Gebrauchtwagen-Zenter im bayerischen Eching eröffnen.