Chipkrise wirft Stellantis im ersten Quartal zurück

Der weltweite Mangel an Elektronikbauteilen macht dem Opel-Mutterkonzern Stellantis schwer zu schaffen. Von Januar bis Ende März konnten 190.000 Fahrzeuge nicht gebaut werden, das waren rund elf Prozent der geplanten Produktion, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Konzernchef Carlos Tavares rechnet dennoch für das Gesamtjahr mit einer deutlichen Steigerung der Gewinnmarge und mit Wachstum in allen Verkaufsregionen. Er rechnet mit einer Umsatzrendite von 5,5 bis 7,5 Prozent nach 5,3 Prozent im Vorjahr.

Der Stellantis-Chef rechnet für das laufende Gesamtjahr mit einem Branchenwachstum von zehn Prozent in Europa und von acht Prozent in Nordamerika.

Der um Fusionseffekte bereinigte Umsatz legte im ersten Quartal um 14 Prozent zu auf 37 Milliarden Euro, die Auslieferungen stiegen um zwölf Prozent auf 1,62 Millionen Einheiten. Finanzergebnisse berichtet Stellantis nicht quartalsweise.

Im wichtigsten Markt Europa steigerten die Stellantis-Marken ihren Absatz um elf Prozent auf 823.000 Einheiten, der Umsatz legte dort sogar um 15 Prozent zu auf 16 Milliarden Euro. Abwärts ging es allerdings in Nordamerika, der Absatz sank um vier Prozent auf 451.000 Einheiten. Dennoch stieg der Umsatz auch dort um neun Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Mit anderen Worten: In Nordamerika macht Stellantis mit seinen Marken Jeep, Chrysler, Dodge und Ram zwar nur gut die Hälfte des Absatzes aller europäischen Marken, doch nahezu den selben Umsatz wie diese.

In Südamerika erlebte Stellantis einen deutlichen Aufschwung, der Absatz stieg um 49 Prozent auf 189.000 Einheiten, der Umsatz kletterte um 31 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Die Gruppe kam dort mit ihrem verbreiterten Markenportfolio auf einen Marktanteil von 22,2 Prozent und ist damit Marktführer auf dem südamerikanischen Kontinent.

Ein Sorgenkind der vergrößerten Gruppe bleibt das Geschäft in China und in der Region Asien-Pazifik, allerdings konnte sich der Konzern auch dort deutlich steigern. Der Absatz kletterte um 45 Prozent auf 50.000 Einheiten, der Umsatz verbesserte sich um 35 Prozent auf 900 Millionen Euro. Diese Entwicklung macht allerdings auch deutlich, dass der Preiswettbewerb in China auch in einem wachsenden Markt unvermindert hart ist.

Fiat Chrysler (FCA) und der Peugeot-Hersteller PSA hatten Mitte Januar ihre Megafusion zum viertgrößten Autobauer der Welt abgeschlossen.

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