München. Es gibt bedrohliche Anzeichen, dass die Anzahl der IAA-Verweigerer steigt und einige der traditionellen Aussteller mittelfristig auf einen Auftritt in Frankfurt verzichten. Viele Unternehmen stehen unter einem anhaltend hohen Kostendruck. Da lässt sich schnell eine sechs- oder siebenstellige Euro-Summe einsparen und der Zulieferer kann Sparwillen gegenüber seinen Mitarbeitern demonstrieren, wenn er ihnen gerade Zugeständnisse bei den Löhnen und Gehältern abringen muss.
Zudem tendieren etliche Unternehmen dazu, das bei großen Messen eingesparte Geld gezielt in so genannte Hausmessen oder Tech Days direkt bei ihren Kunden, den Fahrzeugherstellern, zu investieren. Dort finden sie gezielt die gewünschten Ansprechpartner und brauchen nicht tagelang Personal an einem Messestand vorzuhalten, der an den Publikumstagen nur noch von Souvenirjägern besucht wird, aber keine Kontakte zu Kunden bringt aus denen sich Geschäft generieren lässt.
Die Absagen namhafter Zulieferer wie Beru, Hella, Magna, Recaro oder jüngst des Entwicklungsdienstleisters Edag werden allerdings nichts daran ändern, dass die Frankfurter Automesse die nach wie vor größte Messe der Automobilbranche bleibt. Und der Verband der Automobilindustrie (VDA), Veranstalter der automobilen Leistungsschau, will auch keinen Trend in den Absagen erkennen. Schließlich beteuern ja auch viele der abtrünnigen Unternehmen, dass ihre Absage keineswegs als endgültig zu betrachten sei und man es sich bei der nächsten Ausgabe in zwei Jahren auch wieder anders überlegen könne.