Batterie-Werk für Seat in Sicht

Für das auslaufende Nissan-Werk im spanischen Barcelona könnte es eine neue Zukunft als Batterie-Standort für die VW-Marke Seat geben. Der spanische öffentliche TV-Sender TV3 berichtete am Montagabend, zwei internationale Zulieferer hätten Interesse an einer Umwandlung des Werkes.

Den Angaben des Senders zufolge haben der französische Elektronikhersteller Schneider Electric und der südkoreanische Konzern LG Energy Solution Gespräche über einen Umbau des Standortes mit der Regionalregierung von Katalonien aufgenommen. Es soll aber noch weitere Interessenten geben.

Der amtierende Regionalchef von Katalonien, Pere Aragones, sagte zu den Batterie-Plänen für das Nissan-Werk: "Das ist eine der Optionen, die auf dem Tisch liegen. Aber es ist nicht die einzige Option."

Ziel des Vorhabens im bisherigen Nissan-Werk ist die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für das Seat-Werk in Martorell bei Barcelona. Als Produktionsbeginn werde das Jahr 2025 ins Auge gefasst. Außerdem solle in dem Werk künftig auch ein umfangreiches Batterie-Recycling stattfinden.

Die Regionalregierung befürworte das Projekt, hieß es weiter bei dem Sender. Die beteiligten Unternehmen kommentierten den Bericht zunächst nicht.

Das Vorhaben soll allerdings nur dann Aussicht auf Erfolg haben, wenn es eine erhebliche Förderung durch die spanische Zentralregierung erhalten sollte. Laut TV3 will die Regionalregierung rund 6,8 Milliarden Euro an Subventionen für ihre Batterie-Projekte in der Region erhalten. Ob dies gelingt, ist derzeit aber noch offen.

Dem Vernehmen nach soll eine Entscheidung über die Zukunft des Nissan-Werkes bis Ende März getroffen werden. Den Zuschlag für ein Konzept erhalte dasjenige Projekt, das die meisten Dauer-Arbeitsplätze in Aussicht stelle.

Nissan hatte im vergangenen August entschieden, sein Werk in Barcelona mit 3000 Mitarbeitern zu schließen.

Seat-Chef Wayne Griffith hatte im November angekündigt, auch in Matorell E-Autos bauen zu wollen. "Um eine nachhaltige Zukunft zu haben, muss dann auch unser Werk in Martorell die Fähigkeit haben, Elektroautos zu bauen“, sagte er im Interview mit der Automobilwoche. "Dieses Ziel wollen wir ab 2025 erreichen."

Dem Vernehmen nach könnte dort dann das von VW für 2025 angekündigte Einstiegsmodell unterhalb des ID.3 gebaut werden, das dann ID.1 oder ID.2 heißen könnte. Dabei soll es sich nach Informationen der Automobilwoche um ein kleines SUV handeln. Sein erstes E-Modell Cupra el-Born lässt Seat noch bei VW in Zwickau bauen.

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