Opel testet den Micro-Markt

Im Erfinden von mehr oder weniger einprägsamen Kürzeln war die Autobranche noch nie verlegen. Opel bringt in diesem Herbst mit dem Rocks-e die deutsche Version des von Citroën entwickelten Micro-Cars AMI auf den Markt.

Die Rüsselsheimer sprechen von einem SUM - das steht für Sustainable Urban Mobility (nachhaltige städtische Mobilität). Der Clou an dem Elektro-Mini ist nicht nur die ultrakurze Bauweise mit Einpark-Garantie, sondern auch die Möglichkeit, schon mit 15 Jahren auf vier Rädern durch die Stadt zu rollen. Der Rocks-e gilt zulassungstechnisch als Mofa, ebenso wie der kleine Citroën. Er kann mit dem Führerschein AM gefahren werden.

Opel hält die Zeit für reif, ein Mobilitätskonzept zu erproben, das dem raum- und spritfressenden Power-Automobil dieser Tage den Kampf ansagt. Nicht zuletzt soll der Rocks-e preislich alle vergleichbaren Kleinwagen unterbieten - freilich hat er auch nicht die Fahrleistungen eines Smart oder eines Mitsubishi Space Star.

Der Rocks-e ist ebenso wie der Citroën nur 2,41 Meter lang und ohne Außenspiegel extrem schlanke 1,39 Meter "breit." Gedacht ist der Zweisitzer als Stadtpendel-Fahrzeug. Das Micro-Mobil wiegt insgesamt nur 471 Kilogramm und damit in etwa so viel wie das alleinige Batteriepack eines herkömmlichen reinen Elektroautos.

Die Reichweite soll dem Hersteller zufolge bei 75 Kilometern liegen - was angesichts der heutigen Reichweiten von E-Bikes und Pedelecs eher knapp bemessen sein dürfte. Damit die Kosten nicht zu hoch liegen, entschied sich Opel für eine kleine Batterie von nur 5,5 kWh Kapazität. Geladen wird der kleine Stromer an der kostengünstigen, aber langsamen Haushaltssteckdose. Für die Nutzung von Ladesäulen legt Opel ein Adapter bei, das aber nicht die höheren Ströme der speziellen Ladeinfrastruktur nutzt.

Das Maximaltempo beträgt 45 km/h - womit der Rocks-e noch beweisen muss, im täglichen Verkehrsfluss nicht zu einem Stein des Anstosses zu werden.

Beim Einparken macht dem Opel-Mini natürlich kein Rivale etwas vor - der Wendekreis liegt bei nur 7,2 Metern.

Einen Preis hat Opel noch nicht kommuniziert. Der werde aber "unschlagbar" sein, verspricht Opel Deutschlandchef Andreas Marx. Das Schwestermodell Citroën AMI kostet in Frankreich in der Basisversion 6990 Euro.

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