Der Transformationsprozess hin zu Digitalisierung und neuen Antriebsformen sowie Geschäftsmodellen stellt die Zuliefererbranche vor große Herausforderungen – und kostet viel Geld. Doch die Unternehmen haben recht unterschiedlich auf den Wandel reagiert. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach sieht den Wandel als einen bereits seit Jahren andauernden Prozess, der jetzt aber wohl "an Dringlichkeit" gewonnen hat und der schneller voranschreitet "als man das noch vor ein paar Jahren erwartet hat".
Der Automobilexperte zeichnet im Webcast Automobilwoche TALKS BUSINESS ein differenziertes Bild: Nach seiner Einschätzung hat etwa ein Drittel der Zulieferer die Zeichen der Zeit schon seit Jahren erkannt und befindet sich auf einem guten Weg. Ein weiteres Drittel kämpft damit, die Transformation zu bewältigen und das letzte Drittel "ist aus meiner Sicht in großen Schwierigkeiten". Für ihn sind das diejenigen Unternehmen, die mit der Transformation zu spät begonnen haben, insbesondere wenn die Zulieferer im verbrennungsmotorischen Bereich tätig sind.