Der mächtigste Automobilverband Europas stellt sich nicht gegen den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor, ist jedoch skeptisch, ob die Politik die erforderlichen Rahmenbedingungen dafür schafft.
"Die Automobilindustrie unterstützt die Klimaziele der EU-Kommission, Europa als ersten Kontinent der Welt bis spätestens 2050 klimaneutral zu machen", erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Mittwoch nach der Veröffentlichung des "Fit for 55"-Klimapakets in Brüssel. "Unser Ziel ist ein klimaneutraler Verkehr spätestens 2050", sagte Müller weiter. Der Begriff klimaneutral bedeutet, dass nicht nur rein batterie-elektrische Antriebe in Frage kommen, sondern auch viele andere Technologien.
Der VDA tritt damit nicht in eine harte Gegenposition zu den Klimazielen der EU, er zeigt aber unmissverständlich Zweifel daran, ob die EU die notwendigen Voraussetzungen für die Umsetzung dieser Ziele schafft. "Entscheidend ist jetzt, dass die EU nicht nur ambitionierte Ziele verkündet, sondern die entsprechenden Rahmenbedingungen liefert", so Müller. Der Hochlauf der E-Mobilität könne nur erfolgreich fortgesetzt werden, wenn es eine flächendeckende Ladeinfrastruktur in allen EU-Mitgliedsstaaten gebe.