In der Automotive-Industrie ist ein Umdenken nötig: weg von punktuellen Optimierungen hin zu einem systemischen Ansatz, der die digitale Transformation und nachhaltige Mobilität erfolgreich verbindet.
Vereinzelte Maßnahmen wie höhere CO2-Steuern oder das geplante Verbot von Verbrennungsmotoren bei Neuwagen reichen nicht aus. Es bedarf einer ganzheitlichen Strategie, die aus einer übergeordneten Vision heraus entsteht und systematisch umgesetzt wird. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen das große Ganze im Blick haben. Die Zeit zu handeln ist jetzt!
Mobilität 4.0 - Nachhaltigkeit groß denken
Laut Klimaschutzgesetz strebt Deutschland in weniger als zwei Jahrzehnten Klimaneutralität an. Dies gilt als enorme Herausforderung, besonders auch für die Automobilindustrie.
Klimaschutz und CO2-Neutralität stehen oft im Konflikt mit wirtschaftlichen Zielen und etablierten Geschäftsmodellen. Häufig beschränkt sich die Reaktion auf Produkt- und Prozessoptimierungen. Ein Hauptgrund dafür liegt im fehlenden Verständnis der gesamten Wertschöpfungsketten, der undurchsichtigen Geschäftsprozesse sowie der Abhängigkeiten und Auswirkungen. Hier ist eine umfassende digitale Transformation notwendig, um eine Neugestaltung industrieller Abläufe zu ermöglichen und die Komplexität von Klimaschutzmaßnahmen ganzheitlich zu bewältigen.
Wie können Abhängigkeiten in sogenannten "Was-wäre-wenn"-Szenarien dargestellt werden? Wie entwickeln sich Automobilhersteller und Zulieferer im Zeitalter der Digitalisierung und des Wandelns von Geschäftsmodellen? Oberflächliche Anpassungen wie Gewichtsreduktion oder Materialänderungen reichen nicht aus. Ein ganzheitlicher Ansatz ist erforderlich, der grundsätzliche Veränderungen in den gesamten Wertschöpfungsketten und neuen Geschäftsmodellen umfasst. Die Konzepte des Systems Engineering und der Virtual Twin Technologien bieten Möglichkeiten, nachhaltige Innovationen effizient zu gestalten und zügig umzusetzen.
Die Herausforderung besteht darin, nicht nur einzelne Komponenten zu verbessern, sondern das gesamte Unternehmen und sein Leistungsversprechen im größeren Zusammenhang zu überdenken. Dies erfordert das Konzept der "System of Systems" (SoS). Dabei werden Systeme verbunden, um Leistungen zu erbringen, die ein einzelnes System nicht erreichen könnte. Ohne die Berücksichtigung dieser Interaktionen und Abhängigkeiten ist eine ganzheitliche Optimierung unmöglich. Unternehmen müssen eine zukunftsfähige Vision entwickeln, die sämtliche Wertschöpfungsstufen und den gesamten Produktlebenszyklus einschließt. Das "Model-Based Systems Engineering" (MBSE) ist ein bewährter Ansatz, um komplexe Wertschöpfungsketten und Prozesse mit ihren Abhängigkeiten zu modellieren und nachhaltig zu transformieren.
Die Vision des Unternehmens wird in klare Ziele umgewandelt, Projektphasen werden definiert, der Kontext des Unternehmens analysiert, Anforderungen verschiedener Interessengruppen erfasst und nötige Fähigkeiten abgeleitet. Alle erforderlichen Schritte von der Vision bis zur praktischen Umsetzung werden methodisch durchdacht. Ressourceneinsatz wird geplant und optimiert, Risiken analysiert, und vielversprechende Lösungsansätze werden mit ökonomischen, ökologischen und technischen Zielen abgeglichen.
Das Ziel des Systems Engineering besteht darin, durch die modellbasierte Darstellung verschiedener Funktionen in einem komplexen System die Zusammenarbeit zu fördern und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Daten und Informationen können in einem zentralen Wissenspool auf einer einheitlichen Plattform gespeichert werden, wodurch alle Beteiligten jederzeit darauf zugreifen und gleichzeitig an Projekten arbeiten können. Dies ermöglicht eine nahtlose Verknüpfung von Einzelsystemen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg und gewährleistet die Rückverfolgbarkeit. Bei komplexen Fragen können Unternehmen auf dieser Basis fundierte, nachhaltige Entscheidungen treffen.
Die vollständige digitale Vernetzung von Unternehmen ermöglicht nicht nur die Vorteile des Systems Engineerings, sondern auch die virtuelle Absicherung durch Simulation. Dadurch können unzählige Szenarien verglichen und Prozesse optimiert werden. Die 3DEXPERIENCE Plattform von Dassault Systèmes ermöglicht die Erstellung virtueller Zwillinge, die das Verhalten von Produkten, Natur und Leben im Kontext nachbilden. Dies geht über einfache 3D-Modelle hinaus. Virtuelle Zwillinge ermöglichen die Simulation kompletter Produktentstehungs- und Serviceprozesse von der Idee bis zur Marktreife. Fehler können im Vorfeld vermieden und Anpassungen agil umgesetzt werden.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Innovationen können virtuell bewertet werden, ohne auf kostenintensive Prototypen warten zu müssen. Physische Testläufe werden reduziert oder eliminiert. Die Kommunikation und das Verständnis aller Beteiligten verbessern sich, Missverständnisse werden vermieden, und die Datenrückverfolgbarkeit wird sichergestellt. Dies führt zu schnellerem Markteintritt, nachhaltiger Ressourcennutzung und höherer Produkt- und Servicequalität.
Bereits heute vertrauen etablierte Industrieunternehmen auf die 3DEXPERIENCE Plattform von Dassault Systèmes, um ihre Prozesse nachhaltig und vernetzt zu gestalten. Nur so können sie zukunftsfähig agieren und sich optimal auf ihr Wachstum vorbereiten.
Starten Sie jetzt die nachhaltige Transformation Ihrer Geschäftsprozesse mit der 3DEXPERIENCE Plattform – ganzheitlich und skalierbar. Nehmen Sie vom 18. bis 19. Oktober an der 3DEXPERIENCE Conference 2023 teil und erfahren Sie mehr über System of Systems, Systems Engineering, virtuelle Zwillinge und weitere Themen. Sichern Sie sich noch heute Ihr Ticket.