Konkret zum Wahlausgang in Chattanooga äußerten sich in Deutschland dagegen die Konzern-Arbeitnehmervertretung und Gewerkschaften. "Ich freue mich riesig für die Belegschaft in Chattanooga. Mit ihrer Wahl hat sie ein Stück US-amerikanischer Gewerkschaftsgeschichte geschrieben", sagte Konzern-Betriebsratschefin Daniela Cavallo. Und ergänzte: "Mitbestimmung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für nachhaltige Unternehmensführung. Es gehört zu unserer DNA bei Volkswagen, dass Belange, Forderungen und Know-how der Beschäftigten Gehör finden im Unternehmen und die Dinge spürbar beeinflussen."
Cavallo bezeichnete es in ihrem Statement als "Märchen", dass das Management allein die Interessen der Beschäftigten von sich aus regele und gut für alle sorge. Stattdessen brauche es selbstbewusste Belegschaftsvertretungen. Sie begrüße es ausdrücklich, dass die Belegschaft in Chattanooga ihre Wahl pro UAW getroffen habe. Cavallo und die IG Metall hatten das Vorhaben der UAW in Chattanooga bereits vor der Wahl letzte Woche bereits aktiv unterstützt.
IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner kommentierte den Wahlausgang unter anderem mit an die Chattanooga-Belegschaft gerichteten Worten: "Sie haben sich mit einer großen Mehrheit dafür ausgesprochen und sich damit gegen unschöne Beeinflussung von Politik und anti-gewerkschaftlichen Gruppen durchgesetzt. Das Unternehmen hat die Neutralität im Werk gewahrt." Das betonte auch Jörg Hofmann, früherer IG-Metall-Vorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG: "Nach zwei ergebnislosen Anläufen gelang der UAW nun ein überzeugender Erfolg. Volkswagen hat sich, im Gegensatz zu den vorherigen Versuchen der UAW, strikt neutral verhalten. Dies erleichtert nun den Weg zu einem sozialpartnerschaftlichen Miteinander im Interesse der Belegschaft von Chattanooga."