Tesla kontert seine schlechten Zahlen mit Ankündigung neuer Modelle

Tesla hat seine schlechten Geschäftszahlen mit einer überraschenden Ankündigung in den Hintergrund gerückt. Der E-Auto-Pionier versprach in seinem Bericht zum ersten Quartal neue Modelle in der zweiten Jahreshälfte 2025, darunter auch preiswertere E-Autos.

Man habe die Entwicklung deswegen beschleunigt, hieß es in dem Bericht. Welche Modelle das genau sein werden und wie hoch der Preis sein wird, teilte das Unternehmen nicht mit. In einer Fragerunde mit Investoren und Analysten blieb auch Tesla-CEO Elon Musk vage.

Für viele Anleger ist die Ankündigung offenbar dennoch ein lange erhofftes Signal. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel deutlich. Im Gegensatz dazu sind die aktuellen Geschäftszahlen ernüchternd. Der Umsatz schrumpfte in den ersten drei Monaten 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent, der Gewinn sogar um 55 Prozent. Mit einer operativen Marge von 5,5 Prozent steht Tesla wie ein schnöder, nicht sonderlich erfolgreicher Autobauer da. 

Tesla und Vorstandschef Elon Musk stehen seit längerem unter Druck. Das Unternehmen plagen eine veraltete Modellpalette, eine insgesamt schwächelnde Nachfrage nach E-Autos und erstarkte Konkurrenz. Mitte April hatte Tesla einen Stellenabbau angekündigt. Jeder zehnte der rund 140.000 Jobs soll gestrichen werden. Der Aktienkurs ist seit Jahresanfang um mehr als 30 Prozent gefallen. Immer mehr sehen in Tesla weniger einen innovativen Tech-Konzern sondern vielmehr einen Autobauer mit Absatzproblemen.

Unklar bleibt, welche neuen Modelle Tesla an den Start bringen will. Sind damit auch Überarbeitungen der Bestseller Model 3 und Model Y gemeint? Warum kündigt das Unternehmen preiswertere Modelle an ("more affordable models"), verzichtet aber zugleich auf das symbolträchtige Preisschild von 25.000 Dollar? 

Erst Anfang April hatte ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters für Aufsehen gesorgt, laut dem Tesla seine Pläne für ein preiswertes Einstiegsmodell ad acta gelegt habe. Elon Musk nannte den Bericht seinerzeit eine Lüge, ging aber seitdem nicht mehr auf das seit langem angekündigte 25.000-Dollar-Auto ein. 

Klar scheint auch, dass Tesla zunächst keine weiteren Fabriken bauen wird. Die neuen Modelle sollen auf den bestehenden Produktionsanlagen entstehen, heißt es in dem Bericht. Die Fabriken in den USA, China und Deutschland (Grünheide) haben laut Unternehmen eine Kapazität von knapp drei Millionen Autos pro Jahr. Diese Kapazität solle mit den neuen Modelle ausgelastet werden. Dies ermögliche einen Produktionszuwachs von 50 Prozent im Vergleich zu 2023 bevor man in neue Produktionsstätten investiere, so Tesla. 

Elon Musk sprach in der Anaylsten-Fragerunde die meiste Zeit über das autonome Fahren, an dessen Durchbruch er fest glaubt. Ein weiterer Schritt in diese Richtung soll das Robotaxi sein, ein Gefährt ohne Lenkrad. Vorgestellt wird es am 8. August, von einer Straßenzulassung ist Tesla derzeit meilenweit entfernt.