Hochwasser stoppt Produktion bei Audi

Die dramatische Hochwasserlage in Bayern und Teilen Baden-Württembergs sorgt für Produktionsausfälle in der deutschen Automobilindustrie. Betroffen ist aktuell vor allem Premium-Hersteller Audi an seinem Stammsitz im oberbayrischen Ingolstadt an der Donau.

In Audis Stammwerk wurde an diesem Montag die Früh- und die Spätschicht auf der Produktionslinie für den Audi A3 und den Q2 abgesagt. Das bestätigte Audi gegenüber der Automobilwoche. Die Nachtschicht soll aktuell noch zum Dienst erscheinen, hier ist aber ebenfalls noch eine kurzfristige Absage möglich. 

Grund ist, dass Audis Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem großen Teil in den stark vom Hochwasser betroffenen Regionen leben. "Damit reagiert die Werkleitung auf die sich weiter zuspitzende Hochwasserlage in der Region. Mitarbeitende aller anderen Bereiche am Werk Ingolstadt können – sofern es ihre Tätigkeit erlaubt – in Rücksprache mit ihren Vorgesetzten die Möglichkeiten des flexiblen und mobilen Arbeitens in Anspruch nehmen", erklärte Audi auf Anfrage.

Das Werk Ingolstadt im Norden der Stadt ist aber nicht direkt vom Hochwasser betroffen. Werksleiter Siegfried Schmidtner und sein Team beobachten die Lage allerdings permanent, heißt es bei Audi. Im zweiten deutschen Werk des Premiumherstellers, in Neckarsulm im nördlichen Baden-Württemberg, gibt es aktuell noch keine Einschränkungen.

Auch bei der Produktion des Q6 e-tron, der ebenfalls in Ingolstadt auf einer Linie mit A4 und A5 vom Band läuft, steht die Produktion. Hier aber nicht wegen einer vorsorglichen Entscheidung aus Rücksicht auf die vom Hochwasser betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern nach Angaben von Audi durch eine technische Umbaupause in der Fertigung im Rahmen der bayrischen Pfingstferien. Erst Anfang kommender Woche soll die Produktion des momentanen Elektroflaggschiffs in Ingolstadt wieder anlaufen. Das Fahrzeug war erst im März vorgestellt worden, die Fertigung läuft momentan erst hoch.

Andere Automobilhersteller wappnen sich ebenfalls für das Hochwasser und seine Folgen. Bei MAN in Allach nördlich von München gibt es aber keine Produktionseinschränkungen, wie das Unternehmen gegenüber der Automobilwoche bestätigte. Auch Zulieferer Continental in Regensburg verzeichnet keine Probleme. BMW teilte mit, an den bayrischen Standorten laufe die Produktion planmäßig.