Sein Name steht immer noch sinnbildhaft für lautstarke betriebliche Mitbestimmung in der Automobilindustrie: Bernd Osterloh. Seit Ende April 2024 ist der langjährige Betriebsratschef von Volkswagen offiziell im Ruhestand. Zuvor hatte Osterloh zwischen 2021 und 2023 noch als Personalvorstand der Volkswagen-Tochter Traton auf der Unternehmensseite gearbeitet. Jetzt meldet sich Osterloh nach längerem Schweigen erstmals wieder zu Ort und zeigt sich besorgt um seinen langjährigen Arbeitgeber.
Im Gespräch mit der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" sagt Osterloh: "Wenn ich mir zum Beispiel die Zahlen in China anschaue, dann mache ich mir natürlich Sorgen um VW." Doch der Ex-Betriebsratschef traut dem Unternehmen zu, auch die aktuelle Lage zu bewältigen: "Es ist ja nicht so, dass wir in den vergangenen 40 Jahren keine Probleme hatten. Volkswagen konnte Krise schon immer."
Als einen der Gründe für die aktuellen Probleme nennt Osterloh, im Unternehmen seien Trends falsch eingeschätzt worden: "Wenige haben kommen sehen, dass eine Bundesregierung von heute auf morgen eine E-Förderung fallen lässt. Ich halte das auch für einen Treppenwitz."