2024 hat der ElringKlinger-Konzern eine Marge von fast fünf Prozent erwirtschaftet. Zwei Standorte werden zur Mitte des Jahres geschlossen.
ElringKlinger liefert Komponenten für die Neue Klasse von BMW.
Der ElringKlinger-Konzern hat sich angesichts der angespannten Situation vieler Zulieferer in Deutschland im Jahr 2024 achtbar geschlagen. Nach der Vorlage vorläufiger Zahlen lag der Umsatz bei 1,8 Milliarden Euro und damit nur unwesentlich unterhalb des Vorjahres.
Der operative Gewinn betrug 86,2 Millionen Euro, was einer bereinigten EBIT-Marge von 4,8 Prozent entspricht. 2023 lag diese bei 5,4 Prozent. Große Zulieferer wie Bosch liegen darunter.
Außerdem konnte ElringKlinger den Barmittelzufluss mit knapp 60 Millionen Euro deutlich verbessern und die Verbindlichkeiten auf 250 Millionen Euro drücken.
"Mit dieser Entschuldung haben wir die Finanzierungsstruktur von ElringKlinger verbessert und ein festes Fundament für die weitere Transformation des Konzerns geschaffen", so Konzernchef Thomas Jessulat. Er hatte die Position 2023 von Vorgänger Stefan Wolf übernommen, dessen Vertrag vorzeitig beendet worden war.
Dennoch erfordern die schwierigen Marktbedingungen laut Jessulat ein konsequentes Vorgehen. So will sich das Unternehmen aus dem Systemgeschäft der Elektromobilität verabschieden und prüft daher einen Ausstieg aus der Hofer AG, die 2016 mehrheitlich übernommen worden war.
Der Fokus bei Hofer liegt auf in Kleinserie gefertigte Antriebssysteme für Sport- und Luxuswagen. Insgesamt wurden bei neuen Antriebstechnologien Wertminderungen in Höhe von 85 Millionen vorgenommen. Weitere Beteiligungen stehen zur Disposition.
Zudem will das Unternehmen weitere Standorte schließen. Neben dem Werk in Thale in Deutschland soll auch der US-amerikanische Standort im kalifornischen Fremont bis Mitte des Jahres stillgelegt werden. Hier könnte es um die Cockpitquerträger für Tesla gehen, die von ElringKlinger kommen.
"Unser Ziel ist es, die Profitabilität des Konzerns zu erhöhen und nachhaltig den Cashflow zu verbessern. Dazu konzentrieren wir unser Produktportfolio und setzen unsere Mittel gezielt zur Umsetzung des Wachstums in unseren Zukunftsfeldern ein", so Jessulat.
Dazu zählen beispielsweise die Zellkontaktiersysteme für die Neue Klasse von BMW, für die das Unternehmen eigens eine neue Produktionsstätte nahe des Stammsitzes in Dettingen/Erms eröffnet hat. Zellkontaktiersysteme sind für die Verbindung von einzelnen Batteriezellen zu Batteriemodulen nötig.
Angesichts des hohen Auftragsbestandes rechnet ElringKlinger damit, dass die Gewinnschwelle des Geschäftsbereichs E-Mobility im Jahr 2027 erreicht werden kann. Im Geschäftsjahr 2024 habe sich der Umsatz auf 103 Millionen Euro mehr als verdoppelt.
Jessulat erwartet als Folge der strategischen Maßnahmen ab 2026 ein Ergebnispotenzial von rund zehn Millionen Euro jährlich. Schon 2025 sollen sieben Millionen realisiert werden.
Genaue Angaben zum Ausblick für das Jahr 2025 wird ElringKlinger mit seinem Geschäftsbericht am 27. März 2025 veröffentlichen. Die Mitarbeiterzahl gibt ElringKlinger aktuell mit 9000 an und damit über 500 weniger als Ende 2023. Im Jahr 2018 beschäftigte das Unternehmen noch über 10.500 Mitarbeiter.
