Mehrere Investoren haben laut Informationen der Automobilwoche Interesse an Teilen des Werksgeländes von Ford in Köln bekundet. Gesamtbetriebsratschef Benjamin Gruschka sagte der Automobilwoche: "Der Betriebsrat ist grundsätzlich offen für gute, langfristige und nachhaltige Arbeitsplätze. Entscheidend ist dabei, dass das geforderte Sicherheitsnetz auch für diese Beschäftigten greift."
EXKLUSIV: Investoren interessieren sich für Teile des Ford-Geländes in Köln
Ford in Köln schrumpft seit Jahren. Das Areal weckt Begehrlichkeiten, erste Gespräche finden statt – zur Verwunderung der Stadt Köln.
Konkret sollen unter anderem die Unternehmen Arclif, Mutares sowie ein Start-up Interesse an einer Übernahme von Flächen auf dem Gelände signalisiert haben. Nach Angaben von Ford wurden die Gespräche mit dem Schweizer Risikokapitalgeber Arclif jedoch beendet.
„Wir haben dem Unternehmen mitgeteilt, dass kein Interesse an weiteren Gesprächen besteht“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Die Arclif Group, eine Investment-Holding mit Sitz in der Schweiz, hatte dort ein umfassendes Recycling- und Kreislaufwirtschaftsprojekt realisieren wollen.
Mutares, eine deutsche Beteiligungsgesellschaft, die auf die Sanierung und Optimierung mittelständischer Unternehmen spezialisiert ist, soll nach Informationen der Automobilwoche an der Schmiede auf dem Gelände interessiert sein. Das genannte Start-up hingegen interessiert sich für den Bereich Werkzeugbau.
Ob und mit welchen weiteren Interessenten Ford derzeit im Gespräch ist und wann ein möglicher Verkauf von Flächen beginnen könnte, ließ das Unternehmen offen. Das Areal in attraktiver Lage im Stadtteil Niehl, direkt am Rhein, umfasst rund 125 Hektar.
Der Ford-Standort, an dem sich die Europa-Zentrale des Konzerns befindet, wird seit Jahren verkleinert. 2018 arbeiteten dort noch rund 20.000 Menschen, aktuell sind es etwa 11.500. Bis 2027 sollen weitere 2.900 Stellen abgebaut werden.
Die Stadt Köln zeigte sich überrascht von der Entwicklung. Eine Sprecherin sagte der Automobilwoche: "Wir glauben an eine Zukunft von Ford in Köln und haben daher bislang keinen Prozess zur Neuplanung des Firmengeländes angestoßen."
Ford habe zudem zugesichert, die Stadt frühzeitig in einen möglichen Prozess zur Nachnutzung größerer Flächen einzubinden.