Wie Daimler-Chef Ola Källenius hat sich auch Porsche-Chef Oliver Blume gegen eine Begrenzung von SUVs ausgesprochen. "Ich halte nichts von Überregulierungen, sondern wir leben in einer freien Gesellschaft. Jeder soll ein Produkt wählen können, das ihm gefällt. Aber natürlich soll er auch Verantwortung übernehmen", sagte Blume der Automobilwoche am Rande der IAA. "Den einen passen SUVs, weil man gut drin sitzt, viel transportieren muss und eine Familie hat oder in einer Umgebung lebt, in der man damit gut voran kommt. In einer Stadt kann dagegen ein Kleinwagen sinnvoller sein."
Nach einem Unfall mit vier Toten in Berlin-Mitte war eine Debatte über den Einsatz von sportlichen Geländewagen in Städten entbrannt. Grünen-Politiker, die Deutsche Umwelthilfe und alternative Verkehrs- und Fußgänger-Verbände forderten Einschränkungen. Nach Einschätzung von Experten aus der Unfallforschung und der Polizei gab es aber keine Hinweise dafür, dass der Unfall mit einem anderen Auto anders verlaufen wäre. Hersteller wie auch der Autobauer Daimler lehnen Einschränkungen wie Obergrenzen oder Einfahrverbote ab.
Blume sagte zu der Debatte über SUV in Innenstädten: "Ich persönlich habe überhaupt nichts gegen Diskussionen, wenn man da Argumente sachlich miteinander austauscht." Allerdings hält er den tragischen Unfall in Berlin nicht für den richtigen Anlass: "Für mich ist jetzt ein falscher Zeitpunkt, eine solche Diskussion zu führen", sagte er. Seine Gedanken seien zunächst bei den Menschen, die bei dem Unfall Angehörige verloren hätten. Das stehe im Vordergrund.
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