Im vergangenen Jahr hat ZF unter der Corona-Krise gelitten. Weil die Autohersteller ihre Produktion gestoppt haben, brauchten sie entsprechend weniger Teile. Die Folge: ZF verbuchte nur noch 32,6 Milliarden Euro Umsatz, elf Prozent weniger als im Jahr zuvor, das bereinigte EBIT sank um ein Drittel auf eine Milliarde Euro und beim Ergebnis vor Steuern erzielt der Zulieferer ein Minus von 741 Millionen Euro nach einem Plus von 400 Millionen im Vorjahr.
Vorstandschef Wolf-Henning Scheider sprach denn auch von einem "ambivalenten " Jahr 2020, zeigt sich aber überzeugt, dass ZF die Krise gemeistert habe. Als Grund für den Verlust verwies das Unternehmen neben der Pandemie auf den Wandel zu E-Mobilität und vernetzten Fahrzeugen sowie auf weiterhin hohe Investitionen, etwa für Forschung und Entwicklung.
Für die Zukunft sieht Scheider ZF gut aufgestellt. Grund für die Zuversicht sind die erfolgreiche Integration des Nutzfahrzeug-Spezialisten Wabco und der Gründung der neuen Geschäftseinheit Electrified Powertrain Technology. Kernprodukt der Letzteren sind Wechselrichter, die einen zentralen Bestandteil der Leistungselektronik darstellen. "In diesem Segment wollen wir Marktführer in Europa werden und unter den Top-Anbietern weltweit sein", sagte Scheider. Bis Ende 2020 habe ZF bereits Aufträge im Wert von 14 Milliarden Euro für elektrische Antriebskomponenten erhalten, in diesem Jahr seien weitere hinzugekommen.
In Zukunft setzt ZF verstärkt auf Elektronik, Software und autonomes Fahren. Deshalb ändert sich auch die Personalstruktur, das Unternehmen schult die Mitarbeiter rund um das Thema E-Mobilität, baut aber auch weiterhin Stellen ab. Für das kommende Jahr erwartet ZF einen Umsatz zwischen 37 und 39 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge zwischen 4,5 und 5,5 Prozent. Die nach wie vor anhaltende Corona-Krise führt jedoch zu Unsicherheiten, ebenso wie der Chipmangel.
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